«Lifeline»-Kapitän muss in Malta vor Gericht
Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffs „Lifeline“ muss am Vormittag zur Anhörung vor Gericht in Malta. Claus-Peter Reisch muss sich für die Rettung von rund 230 Migranten vor der libyschen Küste rechtfertigen.
Erwartet wird, dass vor dem Gericht in Valletta die Vorwürfe gegen den Kapitän präsentiert werden. Unklar sei, ob sich der Kapitän auch äußern wird, sagte sein Rechtsberater Neil Falzon.
Das Schiff der Dresdner Mission Lifeline war fast eine Woche auf Hoher See blockiert und durfte nach langem Hin und Her vergangenen Mittwoch doch in Malta anlegen. Malta wirft der Organisation allerdings vor, dass das Schiff nicht ordentlich registriert war. Zudem habe der Kapitän die Anweisungen der italienischen Behörden, die Rettung der libyschen Küstenwache zu überlassen, ignoriert. Die Regierung in Valletta fordert die Beschlagnahmung der „Lifeline“. Das Schiff liegt derzeit an der Kette.
Die NGO weist alle Vorwürfe zurück und sieht eine politische Kriminalisierungskampagne gegen Hilfsorganisationen hinter den Anschuldigungen. Vor allem der neue italienische Innenminister von der Lega, Matteo Salvini, macht derzeit Stimmung gegen Migranten und NGOs. Er will die privaten Seenotretter aus dem Meer verbannen, weil er sie für Handlanger der Schlepper hält. (dpa)
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