Lieferengpässe und Personalmangel: Corona-App schickt Hunderttausende Briten in Quarantäne
Am „Freedom Day“ (19. Juli) endeten in Großbritannien die coronabedingten Beschränkungen. Maskenpflicht und Abstandsregeln wurden aufgehoben.
„Es gibt nie den perfekten Zeitpunkt“, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid mit Blick auf Kritik über das Ende der Maßnahmen. Im Unterhaus begründete er den Schritt damit, dass das Virus nicht auszulöschen sei; es wird nicht verschwinden, sagte er. Javid selbst erkrankte nach der Impfung mild an Corona.
Die britische Regierung ist der Meinung, dass durch das Impfen die Zahl der schweren COVID-19 Erkrankungen und Todesfälle gering bleiben wird, auch wenn die Zahlen positiv getesteter Personen wieder ansteige.
Tatsächlich ist die Zahl der Corona-Fälle in Großbritannien seit Sonntag den vierten Tag in Folge niedriger gewesen als eine Woche zuvor. Das geht aus Daten hervor, die die Gesundheitsbehörden am späten Nachmittag veröffentlichten. Demnach gab es 29.173 positive Getestete binnen 24 Stunden und damit rund 39 Prozent oder etwa 19.000 Personen weniger als am letzten Sonntag gemeldet wurden. Daten zu neuen Todesfällen wurden zunächst nicht veröffentlicht.
1,7 Millionen Briten in Quarantäne
Trotz Beendigung der Maßnahmen hat Großbritannien, wie viele andere Länder auch, eine „Contract Tracing App“ im Einsatz. Nutzer der App erhalten eine Auskunft, wenn man Kontakt mit einem Corona-Verdachtsfall hatte.
Die betroffene Person muss sich dann für zehn Tage in häusliche Quarantäne begeben. Die Zahl von Verdachtsfällen stieg rasant an. Die Engländer sprachen bereits von „Pingdemie“ statt „Pandemie“ – „Ping“ ist das Geräusch der COVID-19-App des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS.
Vergangene Woche (21. Juli) war die Zahl positiv Getesteter auf mehr als 44.000 angestiegen. Da in England nicht nur positiv getestete Personen, sondern auch die Kontaktpersonen für zehn Tage in Quarantäne müssen, waren plötzlich 1,7 Millionen Briten nicht mehr an ihren Arbeitsplätzen. Mit so vielen Menschen in häuslicher Quarantäne kam es zu Lieferengpässen und Personalmangel.
Die Corona-App wurde etwa 23 Millionen Mal heruntergeladen. 16 Millionen Menschen haben die nötigen Funktionen aktiviert, um eine Mitteilung zu erhalten, sich in häusliche Isolation zu begeben, falls einer der eigenen Kontakte positiv getestet wurde. Die App berücksichtigt den Impfstatus des getesteten Kontaktes jeweils nicht. In England sind 52 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Um die Unannehmlichkeiten der häuslichen Isolierung zu umgehen, haben zahlreiche Briten die Corona-Warn-App von ihren Mobiltelefonen gelöscht. Eine Umfrage von „YouGov“ ergab, dass jeder zehnte Befragte die App gelöscht hat, ein Drittel der Bürger hat sie gar nicht installiert.
Appell an Johnson: „Die Regierung muss schnell handeln“
Unternehmen und Branchenverbände forderten unterdessen Ausnahmeregelungen für ihre Angestellten, die durch die App in Quarantäne geschickt wurden. Mitarbeiter die eine vollständige Impfung oder einen negativen PCR-Test vorweisen könnten, sollten arbeiten dürfen.
Von den vielen fehlenden Arbeitskräften war der Einzelhandel, aber auch die Eisenbahn und die Müllabfuhr besonders betroffen. Personalengpässe wurden in Krankenhäusern und bei der Kriminalpolizei gemeldet. Der Mineralölkonzern BP musste mangels Personal erste Tankstellen schließen. Und das alles wegen der Corona-App.
Der Druck der Wirtschaftsverbände veranlasste Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng schließlich dazu, den betroffenen Firmen eine Beantragung auf verkürzte Quarantäne oder einen kostenlosen PCR-Test zu ermöglichen. Grundlegende Änderungen bezüglich der App würden jedoch erst nach dem 16. August erfolgen, sagte er.
Empörung über Johnson
Unterdessen sah sich Premierminister Boris Johnson mit Kritik konfrontiert. Es stellte sich heraus, dass Johnson, der sowohl mit Finanzminister Rishi Sunak als auch mit Gesundheitsminister Sajid Javid Kontakt hatte, sich nicht in Quarantäne begeben wollte. Denn trotz der Änderungen, die derzeit in Großbritannien stattfinden, ändert sich eines nicht: Wer wie Javid positiv getestet wird, muss in Quarantäne. Und die Personen, die mit ihm Kontakt hatten, ebenso – somit auch Johnson und Sunak.
Die Chefredakteurin des Boulevardblattes „The Sun“, Victoria Newton, meinte, Johnsons Vorgehen sei „ungeheuerlich“. Der Premier handle nach dem Motto: „Macht ihr, was wir sagen, nicht was wir selbst machen.“
Die Reaktion des Labour-Politikers und Schattengesundheitsministers Jon Ashworth war ähnlich: „Immer wieder: Es gibt eine Regel für die Regierung und eine andere für uns.“ (nw)
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