Libertäre Partei nominiert Chase Oliver als Präsidentschaftskandidaten

Die Libertäre Partei, eine der größten Drittparteien in den USA, hat Chase Oliver zu ihrem Präsidentschaftskandidaten nominiert. Die Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Robert F. Kennedy warben auf dem Parteitag der Libertären um Stimmen. Trump wurde ausgebuht und Kennedy erhielt nur zwei Prozent der Stimmen.
In den USA sind im US-Bundesstaat Alabama Menschen tödlich verletzt worden.
Die US-Flagge.Foto: picture alliance / dpa
Von 28. Mai 2024

Der politische Aktivist Chase Oliver ist nach mehreren Wahlgängen auf dem Parteitag der Libertären Partei der USA zum Präsidentschaftskandidaten nominiert worden. Dies gab die Partei am 26. Mai bekannt.

„Wir haben es geschafft! Ich bin offiziell der Präsidentschaftskandidat“, schrieb Oliver auf der Social-Media-Plattform X, früher bekannt als Twitter. „Es ist an der Zeit, sich zu vereinen und gemeinsam für die Freiheit voranzugehen.“

Oliver rief gleichzeitig zur Nominierung seines Vize-Präsidentschaftskandidaten Mike ter Maat auf.

Die Libertäre Partei (Libertarian Party) wurde im Jahr 1971 gegründet. Sie ist mit über 200.000 registrierten Wählern eine der größeren „Drittparteien“ der USA.

Erster homosexueller Senatskandidat

Oliver kandidierte bereits im Jahr 2022 für einen Senatssitz in Georgia und erhielt zwei Prozent der Stimmen, die dem Republikaner Herschel Walker bei einer Stichwahl gegen den Demokraten Raphael Warnock letztlich fehlten.

Der 38-jährige Aktivist war der erste offen homosexuelle Senatskandidat in Georgia. Im Jahr 2020 kandidierte er für den Kongress im fünften Kongressbezirk von Georgia und erhielt ebenfalls zwei Prozent der Stimmen.

Auf seiner Wahlkampf-Website fordert Oliver umfangreiche Kürzungen im Bundeshaushalt, die Abschaffung der Todesstrafe, die Schließung aller US-Militärbasen in Übersee und die Beendigung der militärischen Unterstützung für Israel und die Ukraine.

Der ehemalige Präsident Donald Trump (l.) hält am 23. Mai 2024 eine Kundgebung in der South Bronx in New York ab. Der unabhängige Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. (r.) spricht am 13. Mai 2024 während einer Wahlkampfveranstaltung in Austin, Texas, zu den Teilnehmern. Foto: Samira Bouaou/The Epoch Times; Brandon Bell/Getty Images

Trump erntet Buhrufe und Jubel

Donald Trump, der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, war ebenfalls auf dem Parteitag am 25. Mai, ebenso wie Robert F. Kennedy. Beide warben um Stimmen der Libertären. Präsident Joe Biden erschien nicht.

Viele der Teilnehmer hielten während Trumps Rede ein Schild hoch mit der Aufschrift „Free Ross“. Sie forderten die Freilassung des Silk-Road-Gründers Ross Ulbricht, was der Ex-Präsident auch tatsächlich versprach.

Ulbricht wurde im Jahr 2015 zu einer zweifachen lebenslangen Haftstrafe plus 40 Jahre ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Haftentlassung verurteilt. Seine Plattform wurde für den Verkauf von illegalen Drogen verwendet.

„Er hat bereits 11 Jahre abgesessen […] wir werden ihn nach Hause holen“, sagte Trump, woraufhin die Menge jubelte.

Einige Libertäre buhten während seiner Rede. Der Ex-Präsident konnte nicht beirrt werden und warb darum, sich zusammenzuschließen. „Dann sind wir nicht aufzuhalten“, sagte er. Die Kandidaten der Libertären kommen in der Regel auf maximal drei Prozent der Stimmen.

Später twitterte Trump, er hätte in jedem Fall für die Libertäre Partei kandidiert, wenn er nicht bereits für die Republikaner antreten würde.

„Ich hätte sie [die Nominierung] in jeden Fall bekommen, wenn ich es gewollt hätte (wie jeder an der Begeisterung der Menge gestern Abend sehen konnte!)“, so Trump am 25. Mai auf X. „Trotzdem glaube ich, dass ich die Mehrheit der Stimmen der Libertären bekommen werde.“

Kennedy wäre gern nominiert worden

Kennedy wurde von einigen libertären Delegierten unterstützt, erhielt aber nicht genügend Stimmen für eine Kandidatur. Er wurde in der ersten Runde aus dem Rennen geworfen, nachdem er nur zwei Prozent der Stimmen erhalten hatte, wobei 19 Delegierte ihn angeblich unterstützten.

Der Neffe von John F. Kennedy bezeichnete seine Rede auf dem Parteitag der Libertären als „einen Höhepunkt“ seiner Kampagne. Es wäre ihm „eine Ehre“ gewesen, von der Partei nominiert zu werden, schrieb er im Anschluss auf X.

„Ich hätte die Nominierung angenommen, wenn sie mir angeboten worden wäre, denn die Unabhängigen und die dritten Parteien müssen sich jetzt zusammentun, um unser Land vom korrupten Zweiparteiensystem zu befreien“, so Kennedy weiter.

„Auch wenn wir nicht in jeder Frage einer Meinung sind, machen uns unsere Grundwerte Frieden, Meinungsfreiheit und bürgerliche Freiheiten zu natürlichen Verbündeten.“

Kennedy tritt als unabhängiger Präsidentschaftskandidat bei den Wahlen an, nachdem er die Demokratische Partei im vergangenen Jahr verlassen hatte. Er hat den Demokraten vorgeworfen, die Vorwahlen zugunsten von Biden zu „manipulieren“ und andere Kandidaten am Wettbewerb zu hindern.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Libertarian Party Nominates Chase Oliver as Presidential Candidate“. (deutsche Bearbeitung nh)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion