Libanon-Hilfe: Bundesentwicklungsministerium erhöht Gelder um 60 Millionen Euro
Angesichts des eskalierenden Konfliktes zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat das Bundesentwicklungsministerium seine Hilfe für Binnenvertriebene und Flüchtlinge um 60 Millionen Euro erhöht.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe diese zusätzlichen Mittel für die Libanon-Hilfe am Donnerstag bewilligt, teilte das Ministerium mit. Mit dem Geld sollen die Menschen unterstützt werden, die aus den umkämpften Gebieten geflohen sind, darunter seien auch viele syrische Flüchtlinge, die ein weiteres Mal vertrieben wurden.
„Der Libanon ist ein Land, das auch vor der jüngsten Eskalation schon stark belastet war und pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen hat als jedes andere Land der Welt. Die Bombardements steigern die ohnehin schon angespannte Lage ins Unermessliche“, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD).
Unterstützung seit Ausbruch des syrischen Krieges
Das Geld soll unter anderem in vom UN-Kinderhilfswerk Unicef bereitgestellte Betreuungsangebote für traumatisierte Kinder sowie Schulangebote fließen. Zudem werde es zur Finanzierung von Gemeindeküchen und der Gesundheitsversorgung dienen.
In Notunterkünften und Suppenküchen im Libanon und in Syrien sollen mit den zusätzlichen Mitteln außerdem Arbeitseinsätze von Binnenvertriebene und Flüchtlingen bezahlt werden.
Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt den Libanon laut eigenen Angaben seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs vor mehr als zehn Jahren. Kein Land der Welt habe im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl so viele Flüchtlinge aufgenommen. Demnach kommen rund 1,5 Millionen Flüchtlinge aus Syrien auf rund 4,4 Millionen Libanesinnen und Libanesen. Zudem lebten 250.000 Flüchtlinge aus den palästinensischen Gebieten seit teilweise mehreren Generationen im Libanon.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz hatte nach dem Großangriff der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 mit permanenten Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet.
Die israelische Armee ging danach massiv gegen die Hamas im Gazastreifen vor. Seit September konzentriert das israelische Militär einen erheblichen Teil seiner Kräfte auf den Kampf gegen die Hisbollah im Libanon. Durch die Kämpfe wurden bisher mehr als 1300 Menschen getötet und rund eine Million Menschen vertrieben. (afp/red)
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