USA und Großbritannien hören seit 2012 standardmäßig Smartphones bei Flugreisen ab

Geheimdienste aus den USA und Großbritannien haben serienmäßig die Handy-Kommunikation von Flugreisenden ausspioniert, schreibt "Le Monde". Der Bericht geht auf die Unterlagen von Edward Snowden zurück.
Titelbild
Einchecken auf dem Flugplatz Frankfurt am Main, 2014.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times7. Dezember 2016

Geheimdienste aus den USA und Großbritannien haben laut einem Bericht der französischen Tageszeitung „Le Monde“ serienmäßig die Handy-Kommunikation von Flugreisenden ausspioniert.

Wie die Zeitung am Mittwoch berichtete, geht diese Erkenntnis auf Unterlagen zurück, die vom früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden enthüllt wurden. „Le Monde“-Journalisten arbeiteten demnach exklusiv mit der Informationsplattform „The Intercept“ zusammen, um die Dokumente auszuwerten.

In den von „Le Monde“ ausgewerteten Unterlagen heißt es, ab 2012 hätten 27 Fluggesellschaften ihren Fluggästen gestattet, ihre Handys während des Fluges zu nutzen.

Dazu zählten Aeroflot, British Airways, Cathay Pacific, Etihad, Emirates, Hongkong Airways, Lufthansa, Singapore Airlines und Turkish Airlines. Laut „Le Monde“ gehört auch Air France zu den betroffenen Fluglinien – was von dem Unternehmen jedoch bestritten wurde. Die Lufthansa lehnte eine Stellungnahme ab.

Zugangsdaten abgreifen: Nutzer werden durch absichtliche Störung gezwungen, das Handy neu zu starten

Die Überwachung durch die US-Agentur NSA und den britischen Geheimdienst GCHQ bezog sich dem Zeitungsbericht zufolge nicht nur auf Telefonate mit dem Handy.

Auch der  SMS-Austausch, Mail-Verkehr und sonstige Internet-Kommunikation werden abgehört. Sobald ein Handy in Betrieb sei, kann es lokalisiert werden.

Ein Abgleich mit den Passagierlisten erlaube es, den Nutzer zu identifizieren. Durch eine absichtliche Störung kann der Nutzer gezwungen werden, das Handy neu zu starten – was das Abgreifen seiner Zugangsdaten ermögliche. (afp)



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