Lampedusa fühlt sich allein gelassen – Aufnahmezentren für Migranten völlig überfüllt
Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa ist nach Ansicht von Bürgermeister Salvatore Martello eigentlich kein Platz mehr für die gut 350 Flüchtlinge an Bord der „Ocean Viking“. „Es wäre sehr schwierig, sie aufzunehmen, weil das Aufnahmezentrum schon überfüllt ist“, sagte der Politiker am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. „Aber man kann natürlich nie sagen: Jetzt ist Schluss, wir nehmen niemanden mehr auf.“
Martello warf der Regierung in Rom vor, seine Insel mit dem Problem allein zu lassen. „Die Insel wird nur ausgenutzt für politische Kämpfe in Rom.“ In dem für 96 Menschen ausgewiesenem Aufnahmezentrum von Lampedusa leben derzeit mehr als 200 Menschen. Erst am Dienstag waren nach langem Streit die letzten Migranten der „Open Arms“ auf der Insel an Land gegangen.
Zwischen Lampedusa und Malta liegt mit der „Ocean Viking“ ein weiteres NGO-Schiff, das 356 Migranten an Bord hat. Die Organisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen erhielten bislang keine Erlaubnis zum Anlaufen eines Hafens in Malta oder Italien. Die Vorräte an Trinkwasser und Treibstoff werden nach Angaben der Besatzung zunehmend knapp.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hat die Häfen des Landes für NGO-Schiffe dicht gemacht. Wie es in der Einwanderungspolitik weiter geht, ist derzeit offen: Salvini ließ das Bündnis seiner Lega-Partei mit der populistischen Fünf-Sterne-Partei am 8. August platzen, der parteilose Ministerpräsident Giuseppe Conte trat am Dienstag zurück. (afp)
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