Kundgebung von historischem Ausmaß: Trump in New Jersey

In New Jersey haben normalerweise die Demokraten das Sagen, doch das könnte sich das bald ändern. Zwischen 40.000 und 100.000 Menschen sollen eine Kundgebung von Donald Trump im Bundesstaat besucht haben.
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Der ehemalige Präsident und republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump spricht während einer Wahlkampfveranstaltung in Wildwood, New Jersey, am 11. Mai 2024.Foto: Jim Watson/AFP via Getty Images
Von 13. Mai 2024

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Eine ungewöhnliche Rede des ehemaligen Präsidenten Donald Trump am 11. Mai am Strand in New Jersey lockte Zehntausende Fans an.

Nach Aussage des republikanischen Abgeordneten Jeff Van Drew hat niemals zuvor eine Kundgebung eines republikanischen Kandidaten in dem Staat, der als zuverlässig demokratisch gilt, so viele Menschen angezogen.

„Willkommen zur größten politischen Kundgebung in der Geschichte des Bundesstaates New Jersey […] und wir werden nicht verschwinden!“, sagte Van Drew zu den Anwesenden.

Seine Äußerungen kamen, kurz bevor Trump die Bühne betrat und die Politik seines demokratischen Gegners, US-Präsident Joe Biden, scharf angriff, insbesondere seine Rolle im Gaza-Krieg und den damit verbundenen Protesten an US-Universitäten.

Der Abgeordnete aus New Jersey setzt sich dafür ein, dass Trump und andere Republikaner den als Garden State bekannten Bundesstaat bei den diesjährigen Wahlen gewinnen. Van Drew gilt als lokaler Volksheld, weil er von den Demokraten zu den Republikanern gewechselt ist.

Im Jahr 2020 holte Joe Biden New Jersey mit 16 Prozentpunkten Vorsprung. Aber Trump gewann den konservativen Bezirk Wildwood – Van Drews Wahlkreis – mit 25 Punkten.

Luftaufnahmen zeigten, dass die Menschenmenge am 11. Mai einen Großteil der Viertelmeile zwischen Mariner’s Pier und Adventure Pier füllte; die Schätzungen der Teilnehmerzahl schwankten stark und lagen zwischen 40.000 und 100.000.

Auf jeden Fall war die Kundgebung in Wildwood die bisher bestbesuchte Veranstaltung im diesjährigen Wahljahr, sagte ein Vertreter der Trump-Kampagne gegenüber der Epoch Times. Vor einem Monat zog Trump etwa 42.000 Menschen auf einen Festplatz in Schnecksville, Pennsylvania, an.

Die Größe der Menschenansammlung in Wildwood unterstrich Spekulationen, dass New Jersey eine politische Kehrtwende von den Demokraten zu den Republikanern vollziehen könnte.

„Das ist ‚rotes‘ Terrain hier unten. Ich meine, New Jersey ist kein garantiert ‚blauer‘ Staat“, sagte Edward X. Young, 64, aus Brick, New Jersey, gegenüber der Epoch Times. Rot bezieht sich auf die Republikaner und blau auf Demokraten.

Die große Beteiligung an der Kundgebung zeigte auch die Unterstützung der Bevölkerung für Trump, der sich in New York in einem von vier Fällen vor Gericht verantworten muss.

Gaza-Krieg

Während seiner 90-minütigen Rede ging Trump kaum auf seinen Prozess in New York ein. Stattdessen sprach er über die seiner Ansicht nach schädlichen Auswirkungen der Wirtschafts- und Einwanderungspolitik des amtierenden Präsidenten auf die Vereinigen Staaten.

Anhänger jubeln, als Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Wildwood am 11. Mai 2024 eine Rede hält. Foto: Jim Watson/AFP via Getty Images

Trump kritisierte besonders die Nahost-Politik seines Gegners.

In einem CNN-Interview am 8. Mai kündigte Biden an, dass die USA Israel keine Offensivwaffen zur Verfügung stellen werden, sollte das Land in Bevölkerungszentren in der Hamas-Terroristenhochburg Rafah vordringen.

Er begründete dies mit der Sorge, dass Zivilisten durch die schweren Bomben getötet werden könnten, welche die Vereinigten Staaten Israel gegeben haben.

Bidens Entscheidung wird von Republikanern und einigen Demokraten kritisiert, von Progressiven und einigen gemäßigten Demokraten jedoch begrüßt.

„Es war entsetzlich, das zu hören“, sagte Trump, insbesondere da die Terroristen seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 weiterhin Amerikaner als Geiseln hielten.

Trump bezeichnete Bidens Drohung, Israel Waffen vorzuenthalten, als „einen der schlimmsten Verrate an einem amerikanischen Verbündeten in der Geschichte unseres Landes“.

„Ich unterstütze Israels Recht, seinen Krieg gegen den Terror zu gewinnen. […] Ich weiß nicht, ob das politisch gut oder schlecht ist. Es ist mir egal. Man muss tun, was richtig ist“, sagte er.

Die Biden-Kampagne reagierte bis zum Redaktionsschluss nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Versteht Humor

Während seiner Rede lobte Trump die Menge für ihre „Liebe, Intelligenz und ihren gesunden Menschenverstand“.

Trotz der teilweise ernsten Worte sagten einige Teilnehmer der Kundgebung, dass sie Trumps Humor und Sarkasmus schätzten.

Nicole Ghisolfi, 43, aus Somerset, New Jersey, nahm bereits an einer Trump-Kundgebung vor den Wahlen im Jahr 2020 teil, bei der ebenfalls Tausende Menschen anwesend waren.

„Es war die patriotischste, liebevollste Zusammenkunft von Gleichgesinnten, die ich je erlebt habe“, sagte Ghisolfi der Epoch Times. „Und nachdem ich dort eine so positive Erfahrung gemacht hatte, musste ich hierher zurückkommen.“

Steve Mikulski, stellvertretender Bürgermeister von Wildwood, sagte der Epoch Times, dass auch er vor vier Jahren an der Kundgebung von Trump teilgenommen habe. „Dieses Mal brachte er viel Humor, Lachen und Witze mit; es war eine hervorragende Kundgebung“, sagte Mikulski.

Die Polizei von Wildwood und Umgebung sei gut vorbereitet gewesen, um mit der großen Anzahl von Trump-Anhängern fertig zu werden. Auch sei er sich im Klaren gewesen, dass einige Gegendemonstranten auftauchen würden. Aber soweit er weiß, blieben alle friedlich.

Mikulski erhielt nach eigenen Angaben viel positiven Zuspruch von den Teilnehmern der Kundgebung. Viele würden Trump zustimmen, dass die USA und die Welt während seiner Amtszeit in einem besseren Zustand gewesen sei.

Hotdog oder Hamburger?

Der ehemalige Präsident kam auch auf die anhaltende Inflation zu sprechen, die er der Biden-Regierung anlastete.

Trump erwähnte, dass er gerade einen Hotdog gegessen hatte und wies darauf hin, dass die Preise für Hotdogs um 22 Prozent gestiegen seien, während die Kosten für Hamburger um 37 Prozent gestiegen seien.

„Deshalb habe ich den Hotdog gegessen“, sagte er und scherzte, er könne sich den teureren Hamburger nicht leisten.

Der aus dem Nachbarstaat New York stammende Trump erzählte den Zuhörern, dass er viel Zeit in der südlichen Küstenregion von New Jersey verbracht habe und sich mit den Menschen dort verbunden fühle.

„Wir sind die Gleichen“, sagte er.

Auf dem Programm stand unter anderem eine Rede des Gouverneurs von North Dakota, Doug Burgum, einem potenziellen Vizepräsidenten für Trump.

Burgum flog mit Trump an Bord seines Privatflugzeugs, der Trump Force One, zum Veranstaltungsort.

Er hielt eine kurze, aber mitreißende Rede, in der er die Teilnehmer aufrief, zu helfen, „unentschlossene und unabhängige“ Wähler in New Jersey für Trump zu gewinnen.

Burgum schlug vor, dass sie dies tun könnten, indem sie die Erfolgsbilanz des ehemaligen Präsidenten mit der des Amtsinhabers vergleichen.

„Wenn Sie Freunde haben, die Inflation, Regulierung, Kriminalität, Kriege, politische Scheinprozesse und offene Grenzen mögen, dann können sie das mit vier weiteren Jahren Joe Biden haben“, sagte er.

„Aber wenn Amerika wieder erschwinglich werden soll, wenn Sie Amerika wieder sicher haben wollen, wenn Sie Amerika wieder stark haben wollen […] dann lasst uns Präsident Trump zurück ins Weiße Haus holen und Amerika wieder großartig machen!“, so Burgum.

Der ehemalige Präsident hat mit seinen Äußerungen während der Rede Spekulationen über Burgums künftige Rolle weiter angeheizt.

„Er hat sein Geld mit Technologie verdient, aber er weiß wahrscheinlich mehr über Energie als jeder andere, den ich kenne“, sagte Trump. „Machen Sie sich also auf etwas gefasst, okay? Machen Sie sich einfach bereit, aber Doug Burgum ist wunderbar und das Land kann sich glücklich schätzen, ihn zu haben.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Trump Rally Draws Tens of Thousands in Blue State New Jersey“. (deutsche Bearbeitung nh)



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