Kulturvisa, Asyl und Staatsbürgerschaft: New Yorker Polizeibeamter spionierte Tibeter für China aus
Er sei als Agent für das kommunistische Regime in China tätig gewesen, erklärten US-Bundesanwälte am Montag, 21. September, nachdem der 33-jährige New Yorker Polizeibeamte am 19. September festgenommen worden war. Eine Kautionshinterlegung wurde nicht eingeräumt. Die Festnahme erfolgte bei seinem ersten Erscheinen vor dem Bezirksgericht.
Der 33-jährige Baimadajie Angwang wurde in Tibet geboren und in den USA eingebürgert. Er arbeitet bei der Polizei New York City im Stadtteil Queens auf Long Island und lebt im angrenzenden Nassau County des Bundesstaates New York.
Neben seinem Polizeijob ist er auch Reservist der US Army in Fort Dix, New Jersey, im Rang eines Staff Sergeant, was etwa einem Hauptfeldwebel in der Bundeswehr entspricht. Seine Arbeit dort umfasst die Planung, Ausbildung und Durchführung zivil-militärischer Programme, heißt es in einem Dokument des Justizministeriums. Er verfügt über eine „geheime“ Sicherheitsfreigabe im Zusammenhang mit dieser Funktion.
Laut Anklage soll Angwang Informationen über die tibetische Gemeinde in New York an das chinesische Konsulat weitergegeben haben. Er soll auch chinesischen Konsulatsbeamten Zugang zu hochrangigen Beamten des New York Police Departments (NYPD) verschafft haben. Zudem werden ihm Internetbetrug, Falschaussage und Behinderung eines offiziellen Verfahrens vorgeworfen.
In New York Kontakt mit dem „Boss“
In einem Telefongespräch nannte er einen namentlich offenbar nicht näher genannten Beamten des New Yorker China-Konsulats „Boss“. Sich selbst bezeichnete Angwang im Dezember 2018 als „Kapital“, als „Aktivposten“ für Peking und sagte, dass „selbst wenn sie dich am Ende aus welchem Grund auch immer verleugnen, aber lassen Sie sie wenigstens wissen, hey, Sie haben jetzt jemanden in der Polizei hier“, wie es in den Gerichtsakten hieß.
Zwischen Juni 2018 und März 2020 stand er in regem Kontakt mit dem Konsulat, telefonierte und schrieb mindestens 55 Mal mit dem „Boss“. Der „Boss“ hatte ihn auch zum Empfang im Konsulat eingeladen, anlässlich des „Nationalfeiertags“ zur Gründung des KP-Regimes.
Der „Boss“ war es auch, der ihm telefonisch am 30. Oktober 2018 zu seiner Beförderung bei der Polizei New York gratulierte. Angwang antwortete ihm, dass er sich auf eine Beförderungsprüfung „für die Menschen zu Hause“ vorbereite. Der „Boss“ versicherte ihm im Gegenzug, dass es eine „ganze Reihe von Leuten“ gebe, die auf ihn schauten.
Am 19. November 2018 informierte Angwang den „Boss“ über bevorstehende Veranstaltungen des NYPD, „um die sanfte Macht unseres Landes zu stärken“. Er wies darauf hin, dass die Informationen dem Beamten helfen könnten, innerhalb des Regimes in den Rängen aufzusteigen. Angwanag machte deutlich, dass er künftig auf ihn baue: „In Zukunft werde ich auf Ihre Einladung warten, nachdem Sie was auch immer für eine Position in Peking erhalten haben“, sagte er dem Beamten.
FBI-Vize: „Insider-Bedrohung“
William Sweeney, stellvertretender Leiter des FBI, sprach in einer Erklärung von einer „Insider-Bedrohung“, und dass Mr. Angwang im Auftrag einer ausländischen Regierung operiert habe. Er habe gelogen, um seine Freigabe zu erhalten, und habe seine Position als NYPD-Polizeibeamter benutzt, um die subversiven und illegalen Versuche der chinesischen Regierung, Geheimdienstquellen zu rekrutieren, zu unterstützen.
Die Anklage machte deutlich, dass Angwang den US-Generalstaatsanwalt nicht über seine Aktivitäten für das chinesische Regime informiert hatte. Nach US-Bundesrecht ist es die Pflicht von Vertretern ausländischer Regierungen, sich beim Justizministerium zu registrieren.
Der New Yorker Polizeichef Dermot Shea sagte, dass das Büro für Interne Angelegenheiten des NYPD bei der Untersuchung von Angwang eng mit der Spionageabwehrabteilung des FBI zusammengearbeitet habe. In einer E-Mail erklärte Shea:
Wie in dieser Bundesanklage behauptet, hat Baimadajie Angwang jeden Eid verletzt, den er in diesem Land geleistet hat. Einen für die USA, einen für die US-Armee und einen dritten für diese Polizeibehörde.“
Ursprünglich war Baimadajie Angwang mit einem Kulturaustauschvisum in die Vereinigten Staaten eingereist. Später stellte er einen Asylantrag und behauptete, er sei in China wegen seiner tibetischen Volkszugehörigkeit verhaftet und gefoltert worden. Er erhielt daraufhin Asyl.
Die Ermittler glauben, dass Angwang mehrere Zehntausend Dollar vom chinesischen Konsulat erhielt. Sollte er in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen werden, drohen ihm 55 Jahre Gefängnis.
Angwangs Anwalt, John F. Carman, lehnte es ab, gegenüber der Epoch Times USA einen Kommentar zu dem Fall abzugeben.
Mit Material der ET USA
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