Küstenwachen greifen immer mehr Migranten im Ärmelkanal auf
Wenige Monate vor dem Brexit steigt nach Angaben der französischen und britischen Behörden die Zahl der Migranten, die mit Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen wollen. Die französische Küstenwache rettete in der Nacht zum Donnerstag 18 Menschen, wie eine Sprecherin mitteilte. Die britische Küstenwache griff in derselben Nacht 14 Migranten im Ärmelkanal auf, die in zwei Schlauchbooten nach England wollten.
Mit den beiden nächtlichen Rettungseinsätzen sei die Zahl der auf dem Ärmelkanal aufgegriffenen Migranten seit Oktober auf 30 gestiegen, sagte Ingrid Parrot von der französischen Küstenwache in Cherbourg. Sieben Insassen des ersten Bootes seien nach England eskortiert und den dortigen Behörden übergeben worden, elf Insassen eines zweiten Bootes mit Motorschaden seien zurück nach Frankreich gebracht worden.
Die französischen Behörden machen vor allem zwei Ursachen für den Anstieg aus: den Brexit und das für die Jahreszeit milde Klima. Zudem seien an den Häfen die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden, weshalb es schwieriger geworden sei, dort auf Lastwagen aufzuspringen, um so nach Großbritannien zu kommen.
Das britische Innenministerium teilte mit, die Zahl der Bootsflüchtlinge sei binnen zwei Wochen auf 78 gestiegen. Demnach versuchten die Geretteten an Bord von zwei kleinen Booten nach Großbritannien zu gelangen.
Migranten gaben an, Iraner zu sein
Der Rettungsdienst an der Südostküste teilte mit, er sei in den frühen Morgenstunden nach Dover gerufen worden, wo er sieben Menschen behandelt habe, nachdem sie von der Küstenwache geborgen worden seien. Am frühen Vormittag hätten die Rettungshelfer weitere sieben Menschen behandelt, an deren Bergung die Küstenwache ebenfalls beteiligt gewesen sei.
Die Geretteten gaben demnach an, Iraner zu sein – genauso wie die anderen 64 Menschen, die seit dem 9. November im Ärmelkanal aufgegriffen wurden. Am Sonntag waren neun Migranten in der Nähe von Folkestone aufgegriffen worden, am Freitag sieben nahe Dover. In der vergangenen Woche wurden an einem Tag 24 Menschen bei drei Einsätzen in der Grafschaft Kent aufgegriffen.
Das Innenministerium erhöhte daraufhin die Zahl der Küstenpatrouillen. „Niemand sollte sein Leben in Gefahr bringen und versuchen, sich selbst über den Kanal nach Großbritannien zu schmuggeln“, erklärte das Ministerium.
Wegen des dichten Schiffsverkehrs, starker Strömung, der Meerestiefe und niedriger Wassertemperaturen ist die Überquerung des Ärmelkanals in kleinen Booten sehr schwer und äußerst gefährlich. „Die größte Sorge ist eine Kollision mit einem großen Schiff inmitten des Kanals“, sagte Parrot. (afp)
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