Kritik am Umgang deutscher Behörden mit afghanischen Bundeswehrhelfern
Das Unterstützernetzwerk der lokalen Helfer der Bundeswehr in Afghanistan hat das Vorgehen der deutschen Behörden in Folge des Truppenabzugs vom Hindukusch scharf kritisiert.
„Es ist furchtbar, was hier passiert“, der Vorsitzende des Patenschaftsnetzwerks Afghanische Ortskräfte, Marcus Grotian, am Dienstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Ich kann das moralische Versagen, das ich hier wahrnehme, nicht in Worte fassen.“
Afghanen, die während des jahrelangen deutschen Einsatzes in ihrem Land, etwa als Übersetzer oder Fahrer für die Bundeswehr gearbeitet hatten, werden dort von den vorrückenden radikalislamischen Taliban bedroht. Die Vergabe von Einreise-Visa nach Deutschland lief zuletzt allerdings nur schleppend.
„Ganz viele Rädchen drehen sich. Doch sie greifen nicht ineinander“, beklagte Grotian, der als Oberleutnant der Bundeswehr selbst in Afghanistan stationiert war. In der Folge stünden hunderte afghanische Ortskräfte noch ohne gültige Ausreisepapiere da.
Die Bundesregierung verweise auf die Internationale Organisation für Migration der Vereinten Nationen, doch die habe kein Büro am ehemaligen Bundeswehrstützpunkt in Masar-i-Scharif, sondern lediglich eines in der Hauptstadt Kabul, sagte Grotian dem RND. Zudem müssten die Bundeswehrhelfer die Reisekosten für ihre Familie und die Organisation selbst übernehmen und bekämen keine unbefristete Aufenthaltserlaubnis in Deutschland. (afp)
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