Militärische Weltherrschaft der USA: Vernichtungskämpfe mit Roboter-Killern

Titelbild
Die erste unbemannte Drohne (X-47B Unmanned Combat Air System UCAS), die von dem US-Fluzeugträger George H.W. Bush (CVN 77) am 14. Mai 2013 im Atlantischen Ozean gestartet wurde.Foto: Alan Radecki/U.S. Navy/Northrop Grumman via Getty Images
Von 17. Februar 2015

Inzwischen operieren die US-Streitkräfte offiziell in insgesamt sechs Ländern mit ihren Drohnen: in Afghanistan, Pakistan, dem Irak, Jemen, Libyen und Somalia. „Das ist kein Kriegs-, sondern ein Mordprogramm“, schrieb der Kolumnist Eugene Robinson in der Washington Post am 1. Juli 2011.

Seit ihrer Unabhängigkeit 1776 führten die Vereinigten Staaten zahlreiche Kriege, wobei sie tatsächlich nur fünfmal offiziell den Krieg erklärten. Unzählige Male intervenierten US-Truppen oder amerikanische Geheimdienste im Ausland, allein im 20. Jahrhundert über hundertmal.

Die meisten dieser Unternehmungen dienten dem gebetsmühlenhaft vorgetragenen „Schutz amerikanischer Interessen und Bürger“. Über zahlreiche Operationen wie die Ermordung unliebsamer Politiker, die Verminung ausländischer Häfen und sogar die jahrelange Bombardierung von Staaten wie etwa Laos wurde Geheimhaltung bewahrt.

Der erfahrene Krisenreporter Armin Wertz, 1945 in Friedrichshafen geboren, hat auf 400 Seiten des gerade erschienen Buches „Die Weltbeherrscher“die erste vollständige Chronik aller US-amerikanischen Operationen in unabhängigen Staaten publiziert – ein Meisterwerk jahrzehntelanger akribischer Recherchearbeit mit mehr als 500 Quellenangaben.

In den 1980-Jahren arbeitete er in Süd- und Mittelamerika für den Spiegel und später für die Frankfurter Rundschau, für die er von 1992 bis 1995 auch aus Nahost berichtete. Zuletzt war er als Freelancer hauptsächlich in Südostasien unterwegs mit einem Hauptsitz in Indonesien, von wo aus er für diverse Medien, darunter den Berliner „Tagesspiegel“, tätig war.

Mit einem Auftrag der „Jakarta Post“ und „Straits Times Singapur“ war er Anfang 2013 auf eigene Faust über die Türkei nach Syrien eingereist, um über den Bürgerkrieg und die gewaltigen Flüchtlingsprobleme zu berichten. Am 5. Mai 2013 wurde er in Aleppo festgenommen, verbrachte mehrere Monate allein in Dunkelhaft in einer Zelle eines syrischen Gefängnissesunerträglicher Hitze, Schlaf auf dem Betonboden, permanentem Hunger und Prügelorgien ausgesetzt.

Anfang Oktober 2013 wurde Armin Wertz freigelassen und den deutschen Behörden übergeben. An seinem Wohnsitz in Jakarta, Indonesien, schrieb der weitgereiste Journalist im Dezember 2014 das Vorwort zu diesem, seinem atemberaubenden „Opus Magnum“.

„Während meiner Arbeit als Journalist in diversen Weltregionen stieß ich auf weitere Hinweise und Berichte über massive amerikanische Einflussnahmen und Einmischungen in die inneren Angelegenheiten zahlreicher Staaten. Im Laufe der Jahre fand ich nicht nur zusätzliches Material in Büchern, Zeitschriften, Zeitungsartikeln, in Museen und im Internet, das über die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge, die zu diesen Interventionen geführt hatten, aufklärte.

Ich fand Darstellungen, Hinweise und Belege für zahlreiche US-Interventionen, die der Kriegsbericht überhaupt nicht erwähnte… Die Idee zu dieser Chronik aller US-amerikanischer Operationen entstand vor mehr als dreißig Jahren in Managua. Dort fand ich in einer Buchhandlung einen schmalen Band, in dem die militärischen Interventionen der Vereinigten Staaten in Lateinamerika und Ländern anderer Kontinente aufgelistet waren. Die Broschüre berief sich auf die 1962 von Außenminister Dean Rusk vorgelegte Liste sowie die 1972 vom amerikanischen Kongress erstellte Chronik aller Einsätze von US-Truppen und US-Agenten im Ausland zwischen 1798 – 1945…“

Liest man Kapitel für Kapitel mit gebührender Aufmerksamkeit, wird einem deutlich, wie die US-Regierungen stets ihre Weltmacht mit Hilfe von Waffengewalt im Auge hatten und nach wie vor haben. Die Analyse von Armin Wertz ist einzigartig und bedarf großer medialer Verbreitung.

Inzwischen sind wir in der fast unkontrollierbaren Cyber-World virtueller Manipulationen angekommen. Erschreckend, was bereits 2007 Brian Gladwell, Computer-Experte bei der NATO verkündet hatte: „Im Cyberspace haben wir heute eine Situation, in der staatlich gesponserter Diebstahl von Wirtschaftsinformationen eine Wachstumsindustrie ist.“

Die Faktenfülle des Buches spricht für sich selbst. Ein mutiger Kenner großer Konfliktherde auf der Welt, der mit dieser Enthüllung sein Leben aufs Spiel setzt.

Foto: Cover Westend Verlag

Armin Wertz

Die Weltbeherrscher
400 Seiten

Westend Verlag

EUR 24.99



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