Kreml: Putin und May treffen sich bei G20-Gipfel erstmals seit Skripal-Affäre
Russlands Präsident Wladimir Putin will sich beim G20-Gipfel im japanischen Osaka erstmals seit dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal mit der scheidenden britischen Premierministerin Theresa May treffen.
Die Begegnung sei für Freitag geplant, teilte der Kreml am Mittwoch mit. Die Regierung in London bestätigte dies zunächst nicht. Zuletzt hatten sich Putin und May 2016 am Rande des G20-Gipfels in China zu offiziellen Gesprächen getroffen.
Putin will „endlich ein neues Kapitel“ aufschlagen
Der russische Staatschef hatte kürzlich erklärt, 15 Monate nach dem Attentat auf Skripal sei es an der Zeit, „endlich ein neues Kapitel“ in den angespannten Beziehungen zwischen Moskau und London aufzuschlagen.
Putins Berater Juri Uschakow sagte am Mittwoch, in den vergangenen Monaten hätten sich viele Probleme aufgestaut. Moskau hoffe daher darauf, bei dem geplanten Treffen in Osaka die bilaterale Zusammenarbeit wieder zu beleben.
May scheidet Ende Juli aus dem Amt. Ex-Außenminister Boris Johnson gilt als Favorit im Rennen um ihre Nachfolge. Er tritt bei einer Urwahl der Tory-Parteibasis gegen den amtierenden Außenminister Jeremy Hunt an. Der neue Vorsitzende der Konservativen wird dann auch automatisch Regierungschef.
G20-Gipfel beginnt am Freitag in Osaka
Der ehemalige Doppelagent Skripal und seine Tochter Julia waren im März 2018 im südenglischen Salisbury dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok ausgesetzt worden. Beide entgingen nur knapp dem Tod. Die britische Regierung macht zwei Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU für den Anschlag verantwortlich. Als Reaktion auf den Anschlag von Salisbury wiesen zahlreiche EU-Staaten russische Diplomaten aus, die Beziehungen zwischen Moskau und London erreichten einen Tiefpunkt.
Der Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in der japanischen Wirtschaftsmetropole Osaka beginnt am Freitag. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an dem Treffen teil. Auf der offiziellen Agenda stehen Themen wie die Lage der Weltwirtschaft, Innovation, Klimaschutz, Armutsbekämpfung. Besonders wichtig dürften die inoffiziellen Gespräche am Rande sein, bei denen es um aktuelle internationale Krisen gehen soll. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion