Korruption auf dem Vormarsch: Transparency International zieht in Korruptionsindex ernüchternde Bilanz

Der Corruption Perceptions Index (CPI) reicht von null bis 100, wobei 100 für den niedrigsten Korruptionsgrad steht. Der CPI listet 176 Länder auf und misst, wie die Korruption in Wirtschaft, Politik und Verwaltung wahrgenommen wird. Er stützt sich auf verschiedene Umfragen und Untersuchungen von unabhängigen Institutionen.
Titelbild
Massenproteste gegen Korruption in Brasilien. 4. Dezember 2016.Foto: MIGUEL SCHINCARIOL/AFP/Getty Images
Epoch Times25. Januar 2017

Die Korruption ist laut einer Untersuchung der Organisation Transparency International (TI) in vielen Ländern auf dem Vormarsch. 69 Prozent der 176 untersuchten Länder erreichten in dem aktuellen Korruptionsindex weniger als 50 Punkte, wie die Antikorruptionsorganisation am Mittwoch mitteilte. Anders als im Vorjahr lag die Zahl der Länder, die sich verschlechterten, demnach höher als die der Aufsteiger.

Der Corruption Perceptions Index (CPI) reicht von null bis 100, wobei 100 für den niedrigsten Korruptionsgrad steht. Der CPI listet 176 Länder auf und misst, wie die Korruption in Wirtschaft, Politik und Verwaltung wahrgenommen wird. Er stützt sich auf verschiedene Umfragen und Untersuchungen von unabhängigen Institutionen.

Deutschland lag mit 81 Punkten unverändert auf dem zehnten Rang. Den besten Wert erreichte zum dritten Mal in Folge Dänemark, das sich den Spitzenplatz in diesem Jahr mit Neuseeland teilte. Beide kamen auf 90 Punkte, gefolgt von Finnland und Schweden. Schlusslicht ist zum zehnten Mal in Folge Somalia (zehn Punkte), knapp davor lagen der Südsudan (elf Punkte), Nordkorea (zwölf Punkte) und Syrien (13 Punkte). Die USA (Rang 18) büßten zwei Plätze ein, die Türkei rutsche von Rang 66 auf Platz 75 ab.

Vor allem in Krisenregionen wie dem Nahen Osten machte Transparency einen Anstieg der Korruption aus. Größter Verlierer war 2016 demnach der Golfstaat Katar (Platz 31), das zehn Punkte schlechter abschnitt als im Vorjahr. Die Ermittlungen zur umstrittenen Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 an den Golfstaat sowie Berichte über die mutmaßliche Ausbeutung von Gastarbeitern hätten dem Ansehen des Landes geschadet, erklärte Transparency.

In zu vielen Ländern sorge Korruption dafür, dass Menschen das Nötigste vorenthalten wird und „sie jede Nacht hungrig zu Bett gehen müssen, während die Mächtigen und Korrupten ungestraft einen verschwenderischen Lebensstil genießen können, ohne dafür bestraft zu werden“, erklärte der TI-Vorsitzende José Ugaz. Der Teufelskreis aus Korruption und sozialer Ungleichheit müsse dringend durchbrochen werden. Es müsse verhindert werden, dass sich weiterhin einige Wenige auf Kosten der Allgemeinheit bereicherten. Scheitere der Kampf gegen die Korruption, biete dies einen Nährboden für populistische Politiker. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion