Kommunalwahlen Frankreich: Dämpfer für Macrons Partei erwartet

In Frankreich findet heute die zweite Runde der Kommunalwahlen statt (Öffnung der Wahllokale um 8 Uhr, Schließung um 20 Uhr). Erwartet wird ein Dämpfer für die Partei von Präsident Emmanuel Macron, La République en Marche.
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Bei der 2. Rund der Kommunalwahl in Frankreich gelten Corona-Schutzmaßnahmen.Foto: BERTRAND GUAY/AFP via Getty Images
Epoch Times28. Juni 2020

Auch in Frankreich ist heute ein Wahltag. Ab 8 Uhr findet die zweite Runde der  Kommunalwahlen statt. Erwartet wird ein Dämpfer für die Partei von Präsident Emmanuel Macron, La République en Marche. In der Hauptstadt Paris kann die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf ihre Wiederwahl hoffen.

Aus der ersten Wahlrunde Mitte März gingen die französischen Grünen deutlich gestärkt hervor. Die Anhänger von Marine Le Pen hoffen auf Zugewinne unter anderem im Süden des Landes.

Zur Wahl aufgerufen sind rund 48 Millionen Bürger, die Wahllokale schließen um 20 Uhr. Bei der ersten Runde der Kommunalwahl sank die Beteiligung auf ein historisches Tief, es beteiligte sich nicht einmal jeder zweite der Wähler. Bei der letzten Kommunalwahl vor sechs Jahren hatte die Beteiligung noch rund 20 Prozent höher gelegen.

Macrons Partei weit abgeschlagen

Nach dem ersten Durchgang zeichnet sich die erwartete Schlappe für die Präsidentenpartei La République en Marche (Die Republik in Bewegung) von Staatschef Emmanuel Macron ab. Gegen Macrons Rentenreform waren in den vergangenen Monaten hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen und in Streik getreten.

In Paris landete Macrons Kandidatin, die bisherige Gesundheitsministerin Agnès Buzyn, abgeschlagen auf dem dritten Platz. In der Hauptstadt liegt die bisherige Bürgermeisterin Anne Hidalgo von der früheren Regierungspartei der Sozialisten mit gut 30 Prozent der Stimmen deutlich vor ihren Hauptrivalinnen.

Der Wunschkandidat des Präsidenten, der frühere Regierungssprecher Benjamin Griveaux, hatte sich in Paris wegen einer Sexvideo-Affäre zurückziehen müssen. Auch in anderen Städten wie Lyon gaben die Wähler der Präsidentenpartei die Quittung. Dort machten sich zwei Kandidaten die Stimmen streitig.

Grüne und Marine Le Pen

Von der Schwäche der Regierung profitierten vor allem die Grünen: Die Öko-Partei Europe Écologie-Les Verts (EELV) kann sich in Bordeaux Hoffnungen auf das Bürgermeisteramt machen, auch in anderen Großstädten wie Lyon, Lille, Straßburg und Grenoble verzeichneten sie massive Gewinne. Die Ergebnisse seien „deutlich besser als vor sechs Jahren“, betonte der Europaabgeordnete der Partei, Yannick Jadot.

Die RN von Marine Le Pen konnten einige ihrer Hochburgen behaupten. In Hénin-Beaumont in der früheren Bergbauregion Nordfrankreichs und in Fréjus im Süden stellen sie auch künftig den Bürgermeister. Auch in Perpignan in Südfrankreich liegen sie nach dem ersten Durchgang vorne. In anderen Gemeinden wie der Hafenstadt Calais am Ärmelkanal schnitten sie dagegen schlecht ab.

Gewählt werden die Stadt- und Gemeinderäte in 35.000 Kommunen sowie die Bürgermeister. (afp)



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