Kommandeur: IS-Miliz in Syrien so gut wie besiegt
Der Militäreinsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien nähert sich einem führenden Kommandeur zufolge dem Ende.
„Die Operationen unserer Truppen gegen den IS in seiner letzten Stellung geht dem Ende entgegen und die IS-Kämpfer sind jetzt in einem Gebiet umstellt“, sagte der Kommandeur der kurdisch geführten Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Kobani, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview. Das selbsternannte „Kalifat“ des IS in Syrien werde binnen eines Monats fallen.
Zugleich forderte Kobani einen „Sonderstatus“ für die kurdisch geführten SDF in einem möglichen Abkommen zwischen den Kurden und der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. „Jegliche politische Vereinbarung sollte einen Sonderstatus einschließen“, sagte Kobani. „Im Namen der gesamten Menschheit und selbst der syrischen Armee“, fügte er hinzu. „Das ist unserer rote Linie, von der wir nicht abrücken werden“, sagte Kobani.
Das Bündnis habe „Nordost-Syrien geschützt (…), diese Gebiete befreit und hat das Recht, diese Region weiter zu schützen“. Eine Rückkehr zu den Zustanden von vor Kriegsbeginn 2011 sei „unmöglich“, auch wenn Damaskus „immer noch hoffe, die militärische Kontrolle über die ganze Region zu bekommen“. Die SDF könnten gleichwohl „einwilligen, Teil der nationalen Armee eines künftigen Syrien zu werden, aber nur unter Bedingung, dass sie eine Sonderstatus erhält“, sagte Kobani der AFP.
Die SDF werden von den USA unterstützt. SDF-Einheiten gehen seit September mit Unterstützung der US-geführten Anti-IS-Koalition gegen die letzten IS-Bastionen an der irakischen Grenze vor. Trotz des erbitterten Widerstands der Islamisten eroberte das kurdisch-arabische Bündnis weite Teile der IS-Enklave. Zuletzt eroberte das kurdisch-arabische Bündnis die letzte IS-Bastion in Ostsyrien, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mitteilte.
Obwohl die IS-Miliz nur noch wenige Gebiete in Syrien kontrolliert, bleibt sie eine Bedrohung, wie zuletzt zwei tödliche Anschläge in Nordsyrien zeigten. Bei den beiden Selbstmordanschlägen auf SDF-Einheiten und ihre US-Verbündeten in Manbidsch und Hassake wurden insgesamt 24 Menschen getötet, darunter zehn SDF-Kämpfer und vier US-Militärangehörige.
US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember angekündigt, alle US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, da die IS-Miliz besiegt sei. Die Türkei begrüßte die Ankündigung, da sie schon lange ein Ende der US-Unterstützung für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) fordert, die das Rückgrat der SDF-Einheiten bilden.
Die Türkei betrachtet die YPG als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden sind, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vereinbarte kürzlich mit Trump die Schaffung einer „Sicherheitszone“ an der türkischen Grenze, doch müssten dafür die YPG ihre Truppen aus dem Gebiet abziehen. (afp/so)
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