Kolumbien: Guerillagruppe erklärt Waffenruhe wegen Corona
Die kolumbianische Guerillagruppe ELN hat wegen der Corona-Krise eine vorübergehende einseitige Waffenruhe verkündet.
Hintergrund des Schrittes sei die Aufforderung von UN-Generalsekretär António Guterres, alle Kampfhandlungen weltweit aufgrund des Kampfes gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzustellen, teilte die in Kolumbien vermittelnde norwegische Regierung mit. Die Maßnahme gilt demnach vom 1. bis 30. April.
„Es ist ermutigend, dass die ELN eine einseitige Waffenruhe erklärt hat, um die gemeinsame Bedrohung zu bekämpfen, die Covid-19 darstellt“, erklärte die norwegische Außenministerin Ine Eriksen Søreide. Es handele sich um ein weiteres Beispiel dafür, dass Konfliktparteien der Forderung von Guterres folgten.
Guterres hatte vor einer Woche angesichts der Corona-Pandemie einen weltweiten Stopp aller Kampfhandlungen gefordert. „Beendet die Seuche namens Krieg und bekämpft die Krankheit, die unsere Welt verwüstet“, hatte der Chef der Vereinten Nationen am vergangenen Montag in New York gesagt.
Kolumbien hat 52 Jahre des bewaffneten Konflikts zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs erlebt. Dabei gab es mehr als 200.000 Tote und Millionen Binnenvertriebene. Die größte Rebellengruppe Farc hatte 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung abgeschlossen und die Waffen niederlegt, wodurch sich die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land verbessert hat. Die ELN ist aber weiter aktiv. (dpa)
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