Kolumbianische Farc-Rebellen legen die Waffen nieder
Nach dem Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc haben die ersten Rebellen ihre Waffen niedergelegt. Am Mittwoch übergaben zunächst 322 Guerillakämpfer ihre Waffen den Vereinten Nationen.
Bis Anfang Juni sollen nun alle knapp 7000 Rebellen ihre Waffen niederlegen. Zudem teilen die Farc den UN die Koordinaten ihrer Sprengstoff- und Munitionsdepots mit.
„Heute ist ein historischer Tag für unser Land“, schrieb Präsident Juan Manuel Santos auf Twitter. „Die Farc verabschieden sich von den Waffen, um die Gewalt gegen die Versöhnung auszutauschen. Der Frieden schreitet voran.“ Für seine Bemühungen um die Beilegung des Konflikts war Santos im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.
Der Farc-Unterhändler Carlos Antonio Lozada versprach, die Farc würden sich an die Vereinbarungen halten und alle ihre Waffen übergeben. „Das Wichtige sind nicht die Waffen, sondern die Ideen“, sagte er im Radiosender Caracol. Die Guerillaorganisation will künftig als politische Bewegung für ihre Ziele wie eine gerechtere Landverteilung eintreten.
Nach Einschätzung der kolumbianischen Streitkräfte verfügen die Farc über 14.000 Gewehre und Pistolen sowie 6000 andere Waffen wie Granatwerfer und Mörser. Die Waffen sollen nun registriert und in Containern verschlossen werden.
Nach einigen Verzögerungen sind mittlerweile alle Rebellen in den 26 Übergangszonen eingetroffen, wo sie sich auf die Rückkehr ins zivile Leben vorbereiten. Eine Mission der Vereinten Nation überwacht die Entwaffnung. Die Waffen sollen zu drei Monumenten eingeschmolzen und am UN-Sitz in New York, dem Ort der Friedensverhandlungen in Kuba und in Kolumbien aufgestellt werden.
Nach Jahrzehnten des internen Konflikts hatten sich die Regierung und die Farc im vergangenen Jahr auf einen Friedensvertrag geeinigt. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften, linken Rebellen und rechten Paramilitärs kamen in Kolumbien mehr als 220.000 Menschen ums Leben. (dpa)
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