„Kokain hätte Millionen töten können“: 20 Tonnen Drogen auf Schiff von JP Morgan gefunden
Wie erst am Montag (8.7.) bekannt wurde, haben US-Zollbehörden in Philadelphia am 4. Juli ein Containerschiff eingezogen, das von dem Unternehmen Mediterranean Shipping Co. (MSC) betrieben wird. Die Entscheidung, über die „Business Insider“ berichtete, kam wenige Wochen, nachdem auf dem Schiff Kokain im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar gefunden worden war. Es handelte sich um einen der größten Drogenfunde in der amerikanischen Geschichte.
Insgesamt sollen es 20 Tonnen Kokain gewesen sein, die sich an Bord des Containerschiffes befunden haben. Die „Deutsche Verkehrs-Zeitung“ zitiert US-Staatsanwalt William McSwain, der in einer Videobotschaft erklärte:
Das Schiff befindet sich in der Obhut des Zoll- und Grenzschutzes und bleibt bis zu einem weiteren Gerichtsverfahren oder einer gerichtlichen Anordnung.“
Die Beschlagnahmung eines Containerschiffes dieser Größe sei kompliziert und beispiellos, so der Staatsanwalt weiter. Die Umstände berechtigten diese allerdings.
Crewmitglieder aus Serbien und Samoa festgenommen
Der Fund hat insbesondere mit Blick auf die Eigentumsverhältnisse des aufgebrachten Drogenschiffs für Aufsehen gesorgt. Wie „Daily Mail“ berichtet, steht die MSC Gayane im Eigentum eines Fonds, der von der Vermögensverwaltungsabteilung der weltweit tätigen Investmentbank JP Morgan betrieben wird.
Beteiligungen an dem Fonds werden Anlagekunden offeriert, die Anteile an Schiffsfonds ihrem Portfolio beimischen wollen und sich von den Erträgen einen Vermögenszuwachs erhoffen. Im Regelfall sind die Beteiligungen auf Zeiträume von zehn Jahren und mehr anberaumt.
Mindestens sechs Mitglieder der Crew aus Serbien und Samoa sollen bislang festgenommen worden sein. Den Angaben der Homeland Security zufolge dauern die Ermittlungen noch an. Das Schiff fuhr unter der Flagge von Liberia (Westafrika) und war von Chile aus gestartet. Auf seinem Weg hatte es in Panama, Peru und auf den Bahamas Halt gemacht.
Staatsanwalt: Kokain hätte „Millionen töten können“
Nach dem Aufenthalt in Philadelphia sollte das Schiff nach Europa weiterreisen. MSC versicherte, dass alle Container mit dortigem Bestimmungsort umgeladen worden waren. Bei MSC handelt es sich um eine in der Schweiz ansässige Reederei, die zu den weltweit führenden im Bereich der Containerschifffahrt gehört.
Von JPMorgan gibt es bis dato keine Stellungnahme zu dem Vorfall. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Als Beteiligungsgesellschaft hält sich der Einfluss auf das operative Geschäft der Reedereien auch in Grenzen. Die Investmentgesellschaft finanziert den Ankauf des Schiffes, ist aber nicht in das Gebaren seiner Betreiber – der Reederei MSC – involviert. Es ist zudem möglich, dass es interne Vereinbarungen zwischen JP Morgan und MSC gibt, die einen Teil des Risikos bezüglich Verlustes oder Ausfalls des 90-Tonnen-Schiffs auf die Schweizer Reederei überwälzt.
Die US-Behörden bescheinigen MSC, stets transparent und offen mit dem Zoll zusammengearbeitet zu haben. Die Reederei bedauerte in einer Reaktion, dass „Schiffs- und Logistikunternehmen leider von Zeit zu Zeit Problemen im Bereich des Schmuggels ausgesetzt sind“.
US-Staatsanwalt William McSwain erklärte, das Kokain auf dem Schiff hätte „Millionen Menschen töten können“.
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