Kohleausstieg: Habeck sagt Kolumbien Unterstützung zu
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Kolumbien Unterstützung bei einem Ausstieg aus der Kohle zugesagt. Habeck sagte am Mittwoch in Bogotá nach Gesprächen mit Regierungsvertretern, beide Länder wollten innerhalb der nächsten zehn Jahre aus der Kohle aussteigen – Kolumbien aus dem Kohleabbau, Deutschland aus der Kohleverstromung. Habeck sprach von einer großen Aufgabe.
Habeck sagte, die Aufgabe bestehe nun darin, eine Alternative aufzubauen. Dies sei die Produktion von grünem Wasserstoff. Dieser wird auf Basis erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne hergestellt. Die Potenziale Kolumbiens seien „sehr, sehr groß“, so der Grünen-Politiker. Deutschland wolle den Aufbau einer Wasserstoffindustrie unterstützen. „Und natürlich haben wir auch Unternehmen“, die statt Kohle in Zukunft einen klimaneutralen Energieträger kaufen möchten, sagte Habeck. Beim klimafreundlichen Umbau von Produktionsprozessen in Deutschland soll Wasserstoff eine Schlüsselrolle spielen.
In Deutschland ist für das Rheinische Revier vereinbart worden, den Kohleausstieg um acht Jahre auf 2030 vorzuziehen. Für die ostdeutschen Braunkohlereviere will Habeck das im Konsens erreichen, dort gibt es aber großen Widerstand.
In Kolumbien hatte der neue Präsident Gustavo Petro angekündigt, den Regenwald zu schützen und die Ausbeutung der Rohstoffvorkommen zu bremsen. Zurzeit ist Kolumbien einer der größeren Kohlelieferanten Deutschlands, seit August ist der Import russischer Kohle in die EU wegen des Ukraine-Krieges verboten. Zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland waren zudem Kohlekraftwerke aus der Reserve ans Netz zurückgekehrt.
Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) unterzeichnete mit seiner Amtskollegin eine Vereinbarung über eine stärkere Zusammenarbeit etwa zu einem Ausbau der ökologischen Landwirtschaft. Özdemir würdigte zugleich den Weg der Versöhnung in Kolumbien. Das Land litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. (dpa)
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