Klimagipfelpräsident zweifelt am Klimanarrativ

Mehr als 120 Länder wollen Klimamaßnahmen fördern, die die Nutzung von fossilen Energieträgern reduzieren. Der Gastgeber des Gipfels ist mit dieser Strategie jedoch nicht einverstanden.
Titelbild
Sultan Ahmed al-Dschaber, Präsident der UNFCCC-Klimakonferenz COP28, spricht zu den Medien nach der Eröffnungssitzung der Konferenz am 30. November 2023 in Dubai.Foto: KARIM SAHIB/AFP via Getty Images
Von 6. Dezember 2023

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Der Präsident der sogenannten Weltklimakonferenz (COP 28) in Dubai, Sultan Ahmed al-Dschaber, hat einem Bericht zufolge den vorherrschenden wissenschaftlichen Konsens angezweifelt, wonach ein Ausstieg aus den fossilen Energien zum Erreichen des internationalen 1,5-Grad-Ziels notwendig ist.

COP steht für Konferenz der Vertragsstaaten. An dem Gipfeltreffen nahmen die Länder teil, die das Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) unterzeichnet haben – ein Vertrag, der laut „Nationalgrid“ 1994 in Kraft trat.

Al-Dschaber habe im November in einer Videoschalte unter anderem mit UN-Vertretern gesagt, es gebe „keine Wissenschaft“, die belege, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern notwendig sei, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Das berichteten der „Guardian“ und das „Centre for Climate Reporting“ unter Berufung auf eigene Informationen.

Fossile Energien spielen weiterhin eine Rolle

Einige sehen beim diesjährigen COP28-Präsident al-Dschaber jedoch einen Interessenkonflikt, da er gleichzeitig Chef des staatlichen Ölkonzerns ADNOC ist. In der Videokonferenz soll er dem Bericht zufolge den Standpunkt vertreten haben, dass Entwicklung ohne die Nutzung fossiler Energien nicht möglich ist, „wenn man die Welt nicht in die Steinzeit katapultieren will“.

Auf Anfrage des „Guardian“ stritt eine Sprecherin von COP28 die Äußerungen nicht ab. Sie teilte aber weiter mit, al-Dschaber habe sich darauf bezogen, dass auch der Weltklimarat in seinen Szenarien davon ausgehe, dass fossile Energien im Energiesystem der Zukunft weiter eine Rolle spielten.

Besonders die Nachfrage nach dem fossilen Brennstoff Öl könnte künftig weiter ansteigen. Bereits im Oktober prognostizierte die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) für die kommenden gut zwei Jahrzehnte einen deutlichen Anstieg des Bedarfs in der Welt.

Präsident

Sultan Ahmed al-Dschaber bei der COP28. Foto: Sean Gallup/Getty Images

UNO-Generalsekretär António Guterres betonte laut „Deutschlandfunk“ bereits zu Beginn der Klimakonferenz hingegen, dass die Wissenschaft eindeutig sei. „Das 1,5-Grad-Ziel ist nur möglich, wenn wir endgültig damit aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen.“

 

Russland, Saudi-Arabien und Irak gegen Ausstieg aus Fossilen

Auch die Öl- und Gasexporteure Saudi-Arabien, Russland und Irak haben sich in Dubai dagegen ausgesprochen, dass die Staatengemeinschaft einen kompletten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas beschließt. Die Länder haben in ersten Verhandlungen ihre Ablehnung offen geäußert, sagte Catherine Abreu von der Umweltorganisation Destination Zero. Dies wurde der „Deutschen Presse-Agentur“ auch von einer weiteren Quelle einer Nichtregierungsorganisation bestätigt.

Abreu sagte, auch der Chef des Ölkonzerns ExxonMobil, Darren Woods, habe sich kritisch über den Fokus der COP28 auf den von inzwischen mehr als 100 Staaten geforderten Ausstieg aus den Fossilen geäußert. Daraus folge aus ihrer Sicht vor allem, dass Vertreter und Lobbyisten der Ölindustrie auf den UN-Klimakonferenzen nicht länger geduldet werden sollten.

Der weltweite Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas ist eines der am stärksten umstrittenen Themen in Dubai. Die Emirate und mehrere andere Länder wollen weiter auf fossile Energien setzen und Technologien wie CO₂-Speicherung oder -Abscheidung nutzen.

Die COP28 begann am 30. November und dauert noch bis einschließlich 12. Dezember an.

(Mit Material der Agenturen)



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