Klage gegen Next, New Yorker und LPP wegen Textilproduktion in Myanmar

Der internationale Gewerkschaftsverbund IndustriALL hat Klage gegen drei große Modeunternehmen erhoben, weil sie weiterhin Kleidung in dem von einer Militärjunta regierten Myanmar produzieren lassen. Betroffen sind New Yorker, Next und LPP.
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Ein Geschäft des Bekleidungshändlers NewYorker.Foto: Pixelbizz/iStock
Epoch Times14. November 2024

Der internationale Gewerkschaftsverbund IndustriALL mit Sitz in Genf hat Klage gegen drei große Modeunternehmen erhoben, weil sie weiterhin Kleidung in dem von einer Militärjunta regierten Myanmar produzieren lassen. Betroffen sind das deutsche Unternehmen New Yorker, die britische Firma Next und LPP aus Polen mit Marken wie Reserved und Mohito.

IndustriALL zufolge verstoßen sie gegen Vorgaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu verantwortungsvoller Unternehmensführung. Die drei Firmen reagierten auf Anfrage zunächst nicht. Die OECD-Regeln schreiben unter anderem vor, dass sich multinationale Firmen ethisch und verantwortungsvoll hinsichtlich Menschenrechten und dem Arbeitsrecht verhalten.

Das jedoch sei in Myanmar seit dem Militärputsch von 2021 unmöglich, argumentierte der Gewerkschaftsbund, der gemeinsam mit den beiden in Myanmar verbotenen Gewerkschaften CTUM und IWFM die Klagen bei OECD-Vertretungen in Deutschland, Großbritannien und Polen einreichte. Der Gewerkschaftsbund repräsentiert rund 50 Millionen Arbeiter.

Widerstandskämpfe seit Machtübernahme des Militärs

Das Militär im südostasiatischen Myanmar hatte 2021 die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Die Junta ging nach ihrer Machtübernahme hart gegen Kritiker und Gegner vor und liefert sich seither Kämpfe mit pro-demokratischen Widerstandskämpfern und Gruppen ethnischer Minderheiten.

Die Textilindustrie in Myanmar sei für die dortige Militärjunta zu einem Weg geworden, „ausländisches Geld in eine kollabierende Wirtschaft zu pumpen“, erklärte IndustriALL. Außerdem gebe es Verbote von Gewerkschaften und Festnahmen von Gewerkschaftsverantwortlichen. In der Klage ist zudem die Rede von umfangreichen Berichten über Arbeitsrechtsverletzungen sowie eingebrochene Löhne für die Beschäftigten.

„Marken, die in Myanmar bleiben, profitieren von einem Umfeld aus Angst, Zwangsarbeit und Ausbeutung“, kritisierte die Gewerkschaftsvereinigung. 2022 hatte sie mit Firmen wie H&M, Primark und Lidl einen Ausstieg aus dem Land vereinbart. (afp/red)



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