Christen weltweit unter Druck – Religionsfreiheit in islamischen Ländern am stärksten bedroht

Im islamisch dominierten Nahen Osten und Nordafrika ist das Recht auf Religionsfreiheit weltweit am stärksten bedroht. Religiöse Minderheiten leiden dort besonders stark unter staatlichen Repressionen.
Titelbild
Christen im Irak.Foto: HAIDAR MOHAMMED ALI/Getty Images
Epoch Times15. Dezember 2017

Die Kirchen in Deutschland sehen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und insbesondere die Christen weltweit unter starkem Druck.

Viele Christen „leben in Bedrängung und müssen Diskriminierung erfahren“, erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Ludwig Schick, am Freitag zur Veröffentlichung des sogenannten ökumenischen Berichts zur Religionsfreiheit von Christen weltweit.

Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, verwies darauf, dass in einigen teilen der Welt „jeglicher Glaubenswechsel verboten“ sei.

Dem zum zweiten Mal vorgelegten Bericht zufolge ist die Situation von Christen im Nahen Osten „nach wie vor besonders bedrängend“. Wegen „langfristiger Trends und der Auswirkungen der Terrorherrschaft des sogenannten Islamischen Staats“ drohe „in einigen Ländern ein Ende der christlichen Präsenz“. Auch in Teilen Afrikas würden Christen Opfer islamistischer Gewalttäter.

„Daneben stehen autoritär regierte Länder, zum Beispiel China, Vietnam und Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die religiöse Aktivitäten der staatlichen Herrschaft unterstellen wollen und sie deshalb engmaschig überwachen und einschränken“, erklärten die Kirchen.

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Der Bamberger Erzbischof Schick erklärte, ihr Engagement schließe „immer den Einsatz für alle Menschen ein, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden – unser Einsatz für die Christen ist exemplarisch, aber nicht exklusiv“.

Menschen müssen praktizieren können und öffentlich zeigen und bekennen dürfen, woran sie glauben und was ihnen heilig ist“, ergänzte Bosse-Huber.

„In unseren säkularisierten westlichen Gesellschaften können wir uns oft kaum vorstellen, was es bedeutet, wenn Menschen daran gehindert werden, einen Gottesdienst zu besuchen oder mit anderen die Bibel lesen und verstehen zu wollen.“

Schwerpunktthema des Berichts ist das Recht auf Glaubenswechsel. Die Kirchen sprechen in diesem Zusammenhang von einer „Nagelprobe der Religionsfreiheit“. „In manchen islamisch/islamistisch geprägten Ländern ist jeglicher Glaubenswechsel verboten“, erklärte Bosse-Huber. „Wenn also jemand vom Muslim zum Christ wird, dann kann dies lebensgefährlich werden.“

So könnten sich etwa im Iran Menschen nur im Verborgenen zur Kirche bekennen und seien doch gefährdet. Zahlen nennt der Bericht nicht. Dafür sei „ein weitaus komplexeres wissenschaftliches Instrumentarium notwendig, als es bislang vorgelegt wurde“, erklärte Schick. (afp)

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