Trotz Russel Crowe: Kino-Neustart in den USA fällt verhalten aus
Die zaghafte Wiedereröffnung von Kinos in den USA hat den Betreibern vergleichsweise bescheidene Erträge in die Kassen gespült. Zwar war das vergangene Wochenende das erste seit Ausbruch der Corona-Krise Mitte März, an dem die Ticketverkäufe die Marke von fünf Millionen Dollar überstiegen, wie die Branchen-Website „Box Office Mojo“ berichtete. Demnach nahmen die Kinobesitzer 6,6 Millionen Dollar (knapp 5,6 Millionen Euro) ein. Normalerweise sind es aber gut 100 Millionen Dollar pro Wochenende.
Mit „Unhinged“ mit Hollywoodstar Russel Crowe in der Rolle eines Autofahrers außer Kontrolle wurde dabei erstmals wieder ein groß produzierter Streifen auf der Leinwand gezeigt; in Deutschland war der Film bereits Mitte Juli in die Kinos gekommen. In den USA hatte der Kino-Branchenführer AMC vergangene Woche das Ende der coronabedingten Zwangspause eingeläutet und zunächst 100 Häuser wiedereröffnet. In den kommenden zwei Wochen sollen 300 weitere folgen. Konkurrent Regal öffnete ebenfalls wieder Kinos für das Publikum, nannte aber keine genauen Zahlen.
In mehreren bevölkerungsreichen Bundesstaaten, darunter Kalifornien, New York und New Jersey, haben die Behörden für die Kino-Wiedereröffnungen aber noch kein grünes Licht gegeben. Außerdem sind die USA weiter stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen – derzeit werden mehr als 40.000 Neuinfektionen pro Tag registriert.
Der Kinobesitzerverband National Association of Theatre Owners hat deshalb strenge Schutzmaßnahmen für insgesamt 2600 Kinos mit rund 30.000 Sälen vorgegeben – darunter auch eine Maskenpflicht und ein Belüftungssystem. Das vergangene Wochenende zeigt laut dem Branchenspezialisten Exhibitor Relations indes, dass viele US-Kinogänger vor dem Besuch räumlich geschlossener Kinos derzeit noch zurückschrecken: Die fünf meistbesuchten Kinos waren allesamt entweder Auto- oder Freiluftkinos. (afp)
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