Kinder mit Geschlechtsdysphorie: Ärzte fordern Psychotherapie statt Operation
Mehr als 100 Kinderärzte und medizinische Fachorganisationen haben eine Erklärung unterzeichnet, in der sie führende medizinische Einrichtungen in den USA auffordern, geschlechtsangleichende Behandlungen für Kinder und Jugendliche mit Geschlechtsdysphorie einzustellen.
Anstatt den Wunsch nach Geschlechtsumwandlung anzuerkennen, Pubertätsblocker und Hormone zu verabreichen und geschlechtsangleichende Operationen durchzuführen, fordert die Ärztegruppe Psychotherapie als „Behandlung der ersten Wahl“, um die zugrunde liegenden psychischen Probleme wie Depressionen, Autismus, Ängste und emotionale Traumata zu behandeln.
Die Petition mit dem Namen Ärzte schützen Kinder Deklaration (Doctors Protecting Children Declaration) wurde von Kinderärzten des American College of Pediatricians (ACPeds) initiiert und am 6. Juni auf einer Pressekonferenz in Washington vorgestellt.
„Es ist an der Zeit, dass medizinische Einrichtungen in den USA der Wissenschaft und dem Beispiel unserer europäischen Kollegen folgen und aufhören, Behandlungen zu fördern, die Kindern schaden“, schreibt Dr. Jill Simons, Kinderärztin und Geschäftsführerin von ACPeds.
Dr. Simmons bezieht sich dabei auf die Behandlungsrichtlinien, die von dem World Professional Association for Transgender Health (Weltfachverband für Transgender-Gesundheit, WPATH) entwickelt wurden. Diese internationale NGO widmet sich der Erforschung der Gesundheit von Transgender-Personen.
In den WPATH-Leitlinien wird empfohlen, jugendlichen Patienten, bei denen eine „Geschlechtsinkongruenz“ diagnostiziert wurde, Zugang zu Pubertätsblockern, Hormonbehandlungen und chirurgischen Eingriffen zu gewähren, sofern sie „nachweislich über die emotionale und kognitive Reife verfügen, um der Behandlung nach Aufklärung zuzustimmen“.
Kürzlich durchgesickerte interne Videos und Dokumente haben gezeigt, dass einige der WPATH-Mitglieder selbst unsicher zu sein scheinen, ob Kinder in der Lage sind, die vollen Auswirkungen der Medikamente und Verfahren zu verstehen.
Arzt: Geschlechtsdysphorie löst sich in 85 Prozent der Fälle auf
Dr. André Van Mol, Allgemeinmediziner und Experte für Jugendsexualität bei ACPeds, teilte diese Bedenken.
„Minderjährige können keine wirklich informierte Zustimmung geben“, sagte er auf der Veranstaltung am 4. Juni. „Kinder haben ein sich entwickelndes und unreifes Gehirn. Ihre Meinung ändert sich häufig. Sie neigen dazu, Risiken einzugehen, sind anfällig für den Druck von Gleichaltrigen und verstehen die langfristigen Folgen nicht.“
Auf die Frage, wie er mit Kindern umgehen würde, die sich mit ihrem Geschlecht unwohl fühlen, plädierte Dr. Van Mol für die übliche Behandlungsmethode der „Desistance“. In den meisten Fällen würden sich die Gefühle im Laufe der Pubertät von selbst auflösen.
„Der natürliche Verlauf der Geschlechtsdysphorie löst sich in 85 Prozent der Fälle bis zum Erwachsenenalter auf, es sei denn, sie wird bestätigt“, sagte der Arzt und verwies auf Zahlen einer Studie aus dem Jahr 2021 bei Jungen.
Daher rät Dr. André Van Mol zum Abwarten. Alles andere würde die Geschlechtsdysphorie in der Pubertät aufgrund der psychischen Verfassung des Kindes verstärken.
Er betont, wie wichtig es ist, die zugrunde liegenden psychologischen Probleme des Patienten zu behandeln, und fordert die Gesundheitsdienstleister auf, statt einer Geschlechtsumwandlung auf „psychologische Alternativen“ zurückzugreifen.
„Die Bestätigung der Geschlechtsidentität […] verringert nicht die Selbstmordrate“, sagte er. „Sie heilt keine psychischen Probleme oder Traumata.“
„Es gibt immer einen ehrlicheren Umgang, mit Geschlechtsdysphorie umzugehen als die chemische Sterilisation und chirurgische Verstümmelung gesunder junger Körper“, so der Arzt.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Doctors, Medical Groups Call for Focus on Mental Health in Gender-Confused Children“. (deutsche Bearbeitung sb)
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