Kinder angekettet und gefoltert: Lebenslange Haftstrafe für Eltern aus kalifornischem „Horror-Haus“
Jahrelang hatten sie ihre 13 Kinder unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten – nun sind die Eltern aus dem kalifornischen „Horror-Haus“ zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Unter Tränen entschuldigten sich der 57-jährige David Turpin und seine sieben Jahre jüngere Frau Louise am Freitag kurz vor der Urteilsverkündung bei ihren Kindern.
„Ich wollte meinen Kindern nie irgendeinen Schaden zufügen“, beteuerte der Vater vor dem Gericht in Riverside. Mehrere der Kinder waren bei der Strafmaßverkündung anwesend. „Ich kann nicht beschreiben, was wir beim Heranwachsen durchgemacht haben“, sagte einer der Söhne. Bis heute bereite ihm diese Zeit Albträume. Ebenso wie einige seiner Geschwister sagte der Sohn aber, dass er seine Eltern weiterhin liebe.
Das Ehepaar hatte sich im Februar unter anderem der Kindesmisshandlung und Folter schuldig bekannt. Die Gesetzgebung in Kalifornien sieht vor, dass sie die lebenslange Strafe nicht unbedingt voll absitzen müssen. Aufgrund ihres Alters können sie unter Umständen nach 25 Jahren auf Bewährung aus der Haft entlassen werden.
Mit Vorhängeschlössern an Betten gekettet
Die Polizei hatte das Martyrium der Kinder im Januar vergangenen Jahres beendet, nachdem eine damals 17-jährige Tochter durch ein Fenster geflüchtet war und den Notruf gewählt hatte.
Manche der Geschwister im Alter zwischen seinerzeit 2 und 29 Jahren waren mit Vorhängeschlössern an ihre Betten gekettet. Sie waren stark unterernährt, weshalb die Polizei sie zunächst allesamt für minderjährig hielt. Später stellte sich heraus, dass sieben von ihnen bereits erwachsen waren.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Kinder in dem „Horror-Haus“ – so die Bezeichnung in US-Medien – in der Kleinstadt Perris östlich von Los Angeles über einen langen Zeitraum hinweg misshandelt. Ihnen sei nicht erlaubt worden, öfter als ein einziges Mal im Jahr zu duschen. Arztbesuche seien ihnen verboten gewesen.
Oft hätten sie nicht einmal auf die Toilette gehen können, weil die Eltern ihnen die Fesseln nicht hätten abnehmen wollen. Seit ihrer Befreiung befinden sich die Geschwister in der Obhut von Betreuungsdiensten. (afp)
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