Kiew: Starlink-Schmuggel läuft über arabische Länder
Die Ukraine wirft arabischen Ländern vor, die Lieferung militärisch wichtiger Ausrüstung für die Nutzung des US-Internetdienstes Starlink nach Russland zuzulassen.
„Die Starlink-Terminals kaufen die Besatzer in den arabischen Ländern“, schrieb der ukrainische Militärgeheimdienst HUR am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal unter Berufung auf abgehörte Gespräche russischer Soldaten.
Das von dem Milliardär Elon Musk betriebene Satellitennetzwerk Starlink bietet Internetzugang und wird von der Ukraine auch zur Steuerung von Waffensystemen bei ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion genutzt. Diese Kommunikation galt als einer der wenigen Vorteile, die Kiew gegenüber der hochgerüsteten russischen Armee im Krieg hatte.
Schmuggel durch arabische Helfer
Vergangene Woche teilte der ukrainische Militärgeheimdienst mit, dass die Internetverbindung inzwischen auch vom russischen Militär im Frontgebiet genutzt werde.
Es gehe nicht um offizielle Lieferungen, sondern um Schmuggel, beharrt Kiew und konkretisierte nun seinen dahin gehenden Vorwurf.
„Den Worten eines der Besatzer zufolge „bringen die Araber alles: Kabel, WiFi, Router“, und die Kosten eines Starlink-Geräts belaufen sich auf 200.000 Rubel“ (etwa 2000 Euro), teilte der HUR mit.
Ähnliche Vorwürfe waren zuvor schon in US-Medien aufgetaucht, wobei die Hafenstadt Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Umschlagplatz genannt wurde.
Keine offizielle Lieferungen
Offizielle Lieferungen des Geräts haben sowohl SpaceX als auch der Kreml inzwischen dementiert. „SpaceX hat Starlink in Russland nie verkauft oder vermarktet und hat auch keine Ausrüstung an Standorte in Russland geliefert“, teilte das Unternehmen am vergangenen Donnerstag auf der Plattform X (früher Twitter) mit.
Sollte SpaceX von Fällen erfahren, in denen Starlink-Terminals ohne Erlaubnis genutzt würden, werde die Firma dies prüfen und das Terminal gegebenenfalls abschalten, hieß es weiter. Kremlsprecher erklärte derweil, Starlink sei in Russland nicht zertifiziert und könne daher nicht angewendet werden. (dpa/red)
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