Keine Kritik geduldet: Erdogan will das Wort „türkisch“ aus Namen kritischer Organisationen streichen
Nach Kritik an der türkischen Militäroffensive im Nordwesten Syriens will Präsident Recep Tayyip Erdogan mehreren Organisationen das Wort „türkisch“ aus dem Namen streichen lassen.
„Wir müssen ihnen rasch diesen Begriff entziehen“, sagte Erdogan am Dienstag vor Journalisten in Ankara. Dies gelte insbesondere für die Türkische Medizinische Vereinigung (TTB), da sie sein Vorgehen „zur Verteidigung des Vaterlandes“ nicht unterstütze.
Auch der Türkischen Union der Anwaltskammern solle das Attribut entzogen werden, sagte Erdogan. Das Kabinett werde rasch die entsprechenden Schritte treffen.
Der Ärzteverband hatte sich vor zwei Wochen in einer Erklärung gegen die türkische Offensive gegen die syrischen Kurden in der Region Afrin ausgesprochen und Krieg als „öffentliches Gesundheitsproblem“ bezeichnet. Erdogan hatte den Verband daraufhin scharf angegriffen.
Elf Mitglieder der Führung des Ärzteverbands wurden festgenommen, doch später unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Regierung geht seit Beginn der „Operation Olivenzweig“ gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) mit großer Härte gegen Kritiker vor und hat bereits mehr als 550 Menschen wegen Kritik in den sozialen Medien oder der Teilnahme an Protesten festgenommen.
Der Präsident der Türkischen Union der Anwaltskammern, Metin Feyzioglu, zeigte sich „verblüfft“ über Erdogans Äußerungen. Seine Organisation werde niemals „aus dem Herzen der türkischen Nation“ gestrichen werden können, sagte Feyzioglu, der wiederholt durch seine scharfe Kritik an Erdogan für Schlagzeilen gesorgt hatte.
Zugleich versicherte er, sein Verband stehe fest an der Seite der türkischen Soldaten. (afp)
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