„Keine gewöhnliche Tötung“: Terror-Anklage im Fall des ermordeten UnitedHealthcare-CEOs

Luigi Mangione wird wegen Mordes und Terrorismus angeklagt. Der 26-Jährige soll den Versicherungschef Brian Thompson aus Protest gegen das US-Gesundheitssystem getötet haben.
Titelbild
Der mutmaßliche Schütze Luigi Mangione wird zu einer Auslieferungsanhörung am 10. Dezember 2024 in Hollidaysburg, Pennsylvania, ins Gerichtsgebäude von Blair County geführt. Er soll in New York wegen Mordes und Terrors angeklagt werden. Eine lebenslängliche Haftstrafe droht.Foto: Jeff Swensen/Getty Images
Von 18. Dezember 2024

Der wegen der tödlichen Schüsse auf den CEO eines Versicherungskonzerns in New York festgenommene Verdächtige Luigi Mangione ist am Dienstag, 17. Dezember, wegen Mordes und einer „terroristischen Tat“ angeklagt worden. Der Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, sagte, die Tat sei „keine gewöhnliche Tötung“ gewesen, sondern habe „Terror auslösen“ sollen. Dem 26-jährigen Mangione, der derzeit noch im Nachbarstaat Pennsylvania inhaftiert ist, droht eine lebenslange Haftstrafe.

Bragg sagte, Mangione werde in einem Punkt des Mordes und in zwei Punkten des Totschlags in einem besonders schweren Fall beschuldigt. „Genau genommen war dies eine Tötung, die Terror auslösen sollte“, sagte Bragg. Die in New York geltende Rechtsordnung ermögliche es, den Terrorvorwurf in die Anklageschrift einzubeziehen.

Der Angeklagte wird auch wegen mehrerer Straftaten im Zusammenhang mit dem Besitz einer Waffe beschuldigt. Bei dieser handele es sich um eine mithilfe eines 3D-Druckers hergestellte „Geisterwaffe“. Mangione habe mit dieser Waffe dem Konzernchef „einmal in den Rücken und einmal ins Bein“ geschossen, sagte Bragg.

Problem Geisterwaffen

Der Staatsanwalt verwies darauf, dass sich diese Geisterwaffen überall im Land verbreiteten. „Die fortschreitende Technologie wird dieses Problem nur noch verschlimmern“, sagte Bragg. Als Geisterwaffen werden Waffen bezeichnet, die mit im Internet zu kaufenden Bestandteilen und mithilfe eines 3D-Druckers zu Hause hergestellt werden können. Die Waffen haben keine Seriennummer, was für die Ermittler die Fahndung erschwert.

Bragg bezeichnete den Vorfall als „einen beängstigenden, gut geplanten, gezielten Mord, der Schock, Aufmerksamkeit und Einschüchterung hervorrufen sollte.“ Er habe sich in „einem der belebtesten Teile“ von New York City ereignet.

Polizeibeamte gehen davon aus, dass Mangione am 24. November mit falschen Papieren nach New York City gereist war. Dort habe er in einem Hostel unter dem Namen Mark Rosario übernachtet.

Am Morgen des 4. Dezember soll er sich Thompson vor dem Hilton Hotel in Midtown Manhattan von hinten genähert haben. Dann soll er mit einer schallgedämpften 9-Millimeter-Pistole auf sein Opfer geschossen haben. Rettungskräfte brachten Thompson ins Mt. Sinai Hospital, wo er für tot erklärt wurde.

Thompson war verheiratet und Vater von zwei Teenagern. Seit zwei Jahrzehnten arbeitete er bei der UnitedHealth Group. Seit dem Jahr 2021 leitete er deren Versicherungszweig.

„Entsetzliche Verherrlichung“

Die Polizeichefin von New York City, Jessica Tisch, kritisierte diejenigen, die den Mord an Thompson gefeiert und Mangione unterstützt hatten.

„In den fast zwei Wochen seit der Ermordung von Herrn Thompson haben wir eine schockierende und entsetzliche Verherrlichung eines kaltblütigen Mordes erlebt“, sagte sie. Tisch kritisierte das Verhalten in den sozialen Medien. Dort „wurde dieser feige Angriff mit Lob überschüttet.“ Zudem hätten Menschen „makabre Plakate aufgehängt“ und damit „CEOs bedroht“.

Den Ermittlern zufolge sei Mangione kurz nach der Schießerei aus New York geflohen. Am 9. Dezember verhaftete ihn die Polizei in Altoona, Pennsylvania, nachdem ihn ein Angestellter in einem McDonald’s-Restaurant erkannt hatte.

Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung stellten die Behörden eine 9-Millimeter-Handfeuerwaffe mit einem 3D-gedruckten Gehäuse, Munitionsmagazine, einen selbst gebauten Schalldämpfer und einen gefälschten Ausweis sicher.

Mangione ist ein Informatikabsolvent einer Ivy-League-Universität. Er stammt aus einer prominenten Familie in Maryland. Die Ermittler gehen davon aus, dass er möglicherweise aus Wut über das US-Gesundheitssystem gehandelt habe. Die Polizei hat bisher keine Beweise dafür gefunden, dass er Kunde von UnitedHealthcare war.

Er bleibt in Gewahrsam, während das Auslieferungsverfahren voranschreitet. Sein Verteidiger hat angedeutet, dass Mangione beabsichtige, sich in allen Anklagepunkten als nicht schuldig zu bekennen.

Aldgra Fredly und Jack Phillips haben zu diesem Bericht beigetragen. (Mit Material der Nachrichtenagenturen)

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „UnitedHealthcare CEO Murder Suspect Charged With First-Degree Murder as Act of Terrorism“. (deutsche Bearbeitung jw)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion