Kehrtwende bei X: Elon Musk hebt Sperre gegen Alex Jones auf
Auf eine Umfrage Elon Musks auf X, ob Alex Jones wieder auf der Plattform zugelassen werden sollte, antworteten etwa 70 Prozent der Befragten mit „Ja“. „Das Volk hat gesprochen und so soll es sein“, schrieb Musk am 10. Dezember.
Stunden danach war Jones Konto wieder sichtbar. Sein Konto mit dem Namen „@ RealAlexJones“ hat zurzeit etwa 1,3 Millionen Follower.
Inzwischen hat Mario Nawfal, der unter anderem das Citizen Journalism Network betreibt, ein fast dreistündiges Gespräch auf X-Spaces mit Alex Jones, Elon Musk und weiteren Teilnehmern veröffentlicht. 120.000 Personen haben das Interview laut Angaben von Alex Jones live verfolgt. Über acht Millionen haben sich den Mitschnitt angehört.
Die dort gebotene Plattform hat Alex Jones sogleich genutzt, um Elon Musk zu interviewen. Das Interview soll nach Jones Angaben auf Infowars.com veröffentlicht werden, vorher auch auf Twitter.
Es ist unklar, ob das InfoWars-Konto auf X wiederhergestellt wurde.
Musk, der nach eigener Aussage ein Verfechter der Meinungsfreiheit ist, schrieb, dass es bei diesem Schritt um den Schutz der Meinungsfreiheit ging. Zuvor hatte er gesagt, dass dauerhafte Sperrungen sparsam eingesetzt werden sollten.
Als Antwort auf einen X-Nutzer, der schrieb, dass permanente Kontosperren der Meinungsfreiheit entgegenstehen, schrieb Musk: „Es fällt mir schwer, diesem Punkt zu widersprechen.“
Unmittelbar nach der Übernahme durch Musk nahm die Social-Media-Plattform mehrere Änderungen vor, darunter eine Namensänderung und eine Überarbeitung ihrer Richtlinien. Außerdem wurden zuvor gesperrte Konten wieder eingerichtet, darunter das des ehemaligen Präsidenten Donald Trump, das Anfang 2021 gesperrt wurde. Der 45. US-Präsident hat aber nur ein einziges Mal auf X gepostet und sich stattdessen für seine eigene Plattform Truth Social entschieden.
Widerspenstige Werbekunden
Musk hat seitdem versucht, den Nutzern und Werbetreibenden zu versichern, dass eine solche Entscheidung unter Berücksichtigung eines Rates für Inhaltsmoderation getroffen würde, der sich aus Personen mit „sehr unterschiedlichen Standpunkten“ zusammensetze. Vor der Einberufung des Rates würden keine Konten wieder freigeschaltet.
Unabhängig davon schimpfte Musk im November über Werbekunden, die X aufgrund von Inhalten verlassen haben, die sie für anstößig hielten. Mehrere Firmen wie Disney, Comcast und IBM haben bestätigt, dass sie nicht mehr auf der Plattform werben werden.
Der Tesla-CEO sagte dort, dass diese Werbekunden versuchten, ihn zu „erpressen“. „Machen Sie keine Werbung“, sagte Musk.
„Beschimpfen Sie sich selbst. Ist das klar? Ich hoffe, es ist klar. Hey, Bob, wenn Sie im Publikum sitzen“, sagte er in einer offensichtlichen Anspielung auf Bob Iger, den Vorstandsvorsitzenden von Disney.
Der Schritt von Disney wurde von Musk verurteilt, der das Unternehmen letzte Woche in einer Reihe von Beiträgen aufforderte, Iger zu entlassen. Disney und Iger seien heuchlerisch, wenn sie weiterhin auf Facebook und Instagram werben, nachdem die Behörden von New Mexico eine Klage gegen die Muttergesellschaft Meta Platforms eingereicht haben, weil sie nicht genug tue, um Kinder vor Sexualstraftätern zu schützen.
„Er sollte sofort gefeuert werden“, schrieb Musk als Antwort auf den Kommentar eines anderen Nutzers. „Walt Disney würde sich im Grab umdrehen angesichts dessen, was Bob seinem Unternehmen angetan hat.“
Vergangene Woche wies ein Nutzer darauf hin, dass Disney offenbar immer noch auf Metas Social-Media-Plattformen wirbt, was den X-Eigentümer zu Kritik veranlasste.
„Bob denkt, dass es cool ist, neben Material zur Ausbeutung von Kindern zu werben. Ein echtes Stehaufmännchen“, schrieb Musk daraufhin.
Musks Umkehr
Dass er Jones wieder auf der Plattform zulässt, ist eine Kehrtwende für Musk. Er hatte zuvor erklärt, dass er dies aufgrund seiner Behauptungen über die Schießerei in Sandy Hook im Jahr 2012 nicht tun würde.
Letztes Jahr wies Musk auf den Tod eines seiner Kinder hin und schrieb: „Ich habe kein Mitleid mit jemandem, der den Tod von Kindern für Gewinn, Politik oder Ruhm ausnutzt.“
Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als Jones im Dezember 2022 Konkurs anmeldete, nachdem er aufgefordert worden war, rund 1,5 Milliarden Dollar Schadenersatz für seine Sandy-Hook-Klagen zu zahlen. Jones hat gegen Urteile im Zusammenhang mit Klagen der Familien Berufung eingelegt und behauptet, er habe kein faires Verfahren erhalten und seine Äußerungen seien gemäß dem ersten Verfassungszusatz rechtmäßig.
Die Sandy-Hook-Familien haben letzten Monat angeboten, die Schulden für mindestens 85 Millionen Dollar über zehn Jahre zu regulieren, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Das Angebot wurde im Rahmen von Jones‘ Privatinsolvenzverfahren in Texas unterbreitet.
Während einer Gerichtsanhörung in Houston sagte Jones‘ Privatinsolvenzanwältin Vickie Driver, das Angebot sei zu hoch und für ihn unrealistisch, um es zu bezahlen.
„Es gibt keine Finanzunterlagen, die jemals zeigen werden, dass Jones das jemals gemacht hat. … in 10 Jahren.“
„Reuters“ hat zu diesem Bericht beigetragen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Elon Musk Restores Account of InfoWars Host Alex Jones“ (deutsche Bearbeitung jw).
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