Katar nennt Forderungen Saudi-Arabiens nicht annehmbar – Arabische Staaten beraten neue Sanktionen
In der diplomatischen Krise um den Golfstaat Katar verschärft sich der Ton. Katars Außenminister Scheich Mohammed al-Thani warf Saudi-Arabien und seinen Verbündeten am Samstag vor, ganz bewusst unannehmbare Forderungen gestellt zu haben.
Jedem sei zudem klar, dass die Länder mit ihrer Forderungsliste die Souveränität Katars beschneiden wollten, sagte al-Thani nach einem Treffen mit seinem italienischen Kollegen Angelino Alfano in Rom.
Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am 5. Juni ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den Wüstenstaat verhängt. Sie werfen Katar die Unterstützung von Terror-Gruppen vor.
Am 22. Juni legten sie dann eine Liste mit 13 ultimativen Forderungen an Doha vor. Unter anderem verlangen sie, dass Katar seine Beziehungen zum Iran zurückfährt, den einflussreichen Nachrichtensender Al-Dschasira einstellt und einen türkischen Militärstützpunkt im Land schließt. Die Regierung in Doha erhielt zehn Tage Zeit, um die Forderungen zu erfüllen. Die Frist läuft somit eigentlich am Sonntag aus.
Nach den Worten Alfanos unterstützt die italienische Regierung alle Initiativen, die zum Abbau der Spannungen führen und eine Rückkehr zum Dialog ermöglichen. Zuvor hatte bereits der russische Präsident Wladimir Putin in Telefonaten mit dem Emir von Katar und dem König von Bahrain zum Dialog zwischen den Konfliktparteien aufgerufen.
Arabische Staaten beraten über neue Katar-Sanktionen
Kurz vor dem Auslaufen des Ultimatums an das Golf-Emirat drohen dem Land jedoch bereits neue Sanktionen von seinen Nachbarstaaten. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten berieten über eine Liste möglicher Zwangsmaßnahmen, berichtete der mit saudischem Geld finanzierte Nachrichtenkanal Al-Arabiya.
Der Sender berichtete, Katar habe bis zum Abend Zeit für die Erfüllung mehrerer Forderungen, darunter die Schließung des TV-Kanals Al-Dschasira. (afp/dpa)
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