Kataloniens Regionalpräsident Torra: „Der Vandalismus muss sofort aufhören“
Nach drei Tagen schwerer Ausschreitungen in Barcelona hat der katalanische Regionalpräsident Quim Torra ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert. Es gebe für brennende Autos und andere Formen des Vandalismus „keinerlei Rechtfertigung“, sagte der Unabhängigkeitsbefürworter am späten Mittwochabend im Regionalfernsehen.
„Das muss sofort aufhören.“ Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hatte Torra zuvor aufgerufen, die Gewalt klar zu verurteilen.
Demonstrationen müssten „friedlich“ verlaufen, sagte Torra in der Fernsehansprache. Zugleich betonte er, Proteste gegen ein „ungerechtes und unsinniges Urteil“ seien „normal und gut“.
Die Proteste hatten sich an einem Urteil von Spaniens Oberstem Gerichtshof gegen neun prominente katalanische Unabhängigkeitsbefürworter entzündet.
Diese erhielten am Montag Haftstrafen von bis zu 13 Jahren wegen „Aufruhrs“ und Veruntreuung öffentlicher Gelder, weil sie im Oktober 2017 ein von der spanischen Justiz als illegal eingestuftes Unabhängigkeitsreferendum organisiert hatten.
Am Mittwoch kam es in Barcelona den dritten Abend in Folge zu schweren Ausschreitungen von Anhängern der Unabhängigkeitsbewegung.
Nach einem friedlichen Protestmarsch tausender Menschen in der Großstadt errichteten hunderte junge Demonstranten Barrikaden, setzten Mülleimer und Autos in Brand und schleuderten Flaschen und Steine auf die Polizei.
Nach Angaben der Polizei wurden die Beamten dabei erstmals auch mit Molotowcocktails und Behältern mit Säure beworfen. Die Protestierer feuerten zudem Feuerwerkskörper in Richtung eines Polizeihubschraubers ab.
In Barcelona wurden mindestens 32 Menschen verletzt, wie die Rettungsdienste mitteilten. Auch in anderen katalanischen Städten gab es Ausschreitungen. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben in der gesamten Region rund 20 Menschen fest. Am Dienstag waren mehr als 50 Menschen festgenommen worden. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion