Kartelle bereinigen Wahllisten in Mexiko – Kandidatin für Bürgermeisterin getötet

Mindestens 26 Kandidaten für die kommenden Wahlen sind in Mexiko bereits ermordet worden. Ursache sind mexikanische Kartelle der organisierten Kriminalität: Die Verbrecherbanden wollen ihnen genehme Kandidaten einsetzen.
Titelbild
Mitglieder der Nationalgarde stehen Wache bei einer Wahlkampfveranstaltung des mexikanischen Präsidentschaftskandidaten der Opposition, Xochitl Galvez von der Partei "Fuerza y Corazon por Mexico". Die Veranstaltung fand am 11. Mai 2024 in Lagos de Moreno im mexikanischen Bundesstaat Jalisco statt.Foto: Ulises Ruiz/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Mai 2024

Im Süden Mexikos sind erneut eine Bürgermeisterkandidatin und fünf weitere Menschen getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Chiapas mitteilte, kam es nach einer Wahlkampfveranstaltung der 28-jährigen Lucero López Maza zu einer „Konfrontation zwischen bewaffneten Zivilisten“.

Nach Angaben von Anwohnern war López Maza, die für das Bürgermeisteramt in der Ortschaft La Concordia kandidierte, in einem Fahrzeug unterwegs, als sie an einer Tankstelle angehalten wurde. Nach Angaben der Polizei und der Rettungskräfte handelte es sich bei den weiteren Opfern um eine Frau und ein minderjähriges Mädchen sowie drei Männer.

Mord und Erpressung

Mindestens 26 Kandidaten für die kommenden Wahlen in Mexiko sind bereits ermordet worden. Hunderte haben ihre Kandidatur zurückgezogen.

Grund ist, dass mexikanische Kartelle der Organisierten Kriminalität mit der Wahl am 2. Juni ihnen genehme und befreundete Politiker in lokalen Ämter bringen wollen, um die Gemeinden besser auszubeuten und ihre eigenen Geschäfte betreiben zu können.

Die Verbrechergruppen wollen nicht nur die Bürgermeister der Städte benennen, sondern auch die Polizeichefs und Leiter regionaler Institutionen. Gleiches triff auf Gouverneure, Senatoren und Parlamentsabgeordnete zu. Das berichtet „The Washington Post“.

Präsident Manuel López Obrador wirft der Opposition und den Medien vor, die Gewalt zu übertreiben – obwohl sein Schützling Claudia Sheinbaum ebenfalls schon von Maskierten angehalten und gewarnt wurde.

Laut Carlos Palomeque, dem Vorsitzenden der Partei der Nationalen Aktion (PAN) in Chiapas, haben die Kartelle früher die Wähler bestochen. Jetzt „zwingen sie die Kandidaten aus dem Rennen. Es ist billiger.“ Betroffen sind alle großen Parteien.

In Mexiko finden am 2. Juni Präsidentschaft- und Parlamentswahlen statt. Zudem werden tausende Ämter auf kommunaler und regionaler Ebene neu vergeben. (afp/red)



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