Harris will kandidieren: Prominente Unterstützung und ein Spendenrekord

Nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen hat sich Joe Biden hinter seine Vize gestellt und sie als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Die macht nun klar: Sie will es werden.
Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem aktuellen Wahlkampf will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden. (Archivbild)
Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem aktuellen Wahlkampf will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden. (Archivbild).Foto: Shawn Thew/Pool EPA/AP/dpa
Epoch Times21. Juli 2024

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Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf will seine Stellvertreterin Kamala Harris die Ersatzkandidatin der Demokratischen Partei werden. „Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen“, teilte Harris in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

Biden will bei der Wahl im November nicht mehr für eine zweite Amtszeit antreten und hatte Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen. Sie werde nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu vereinen, kündigte die 59-Jährige an.

Die US-Vizepräsidentin schrieb zu Bidens Rückzug: „Mit dieser selbstlosen und patriotischen Tat tut Präsident Biden das, was er sein ganzes Leben lang getan hat: Er stellt das amerikanische Volk und unser Land über alles andere.“ Sein bemerkenswertes Vermächtnis an Errungenschaften sei in der modernen amerikanischen Geschichte unübertroffen und gehe über das Vermächtnis vieler Präsidenten hinaus, die zwei Amtszeiten absolviert hätten.

Im vergangenen Jahr sei sie durch das ganze Land gereist und habe mit den Amerikanern über die Wahl gesprochen, so Harris. „Und das werde ich auch in den kommenden Tagen und Wochen tun.“ Sie erklärte: „Wir haben noch 107 Tage bis zum Wahltag. Gemeinsam werden wir kämpfen. Und gemeinsam werden wir gewinnen.“

Die Entscheidung über die Kandidatur liegt nun bei Delegierten der Demokratischen Partei aus allen Bundesstaaten. Der Parteivorsitzende der Demokraten, Jaime Harrison, kündigte einen „transparenten und geordneten Prozess“ an, um eine neue Kandidatin oder einen neuen Kandidaten zu nominieren.

Unterstützung für Harris

Beinahe unverzüglich liefen Unterstützungsbekundungen für Harris ein. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und Ex-Außenministerin Hillary Clinton sprachen sich wie Biden für eine Kandidatur von Vize-Präsidentin Harris aus. „Wir werden alles tun, um sie zu unterstützen“, erklärten sie.

Auch prominente demokratische Gouverneure stellen hinter Vize Kamala Harris als Spitzenkandidatin. „Hart. Furchtlos. Hartnäckig. Angesichts unserer gefährdeten Demokratie und unserer ungewissen Zukunft gibt es niemanden, der besser geeignet ist“, schrieb der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom auf der Plattform X.Newsom. Er selbst gilt als möglicher Nachfolger Bidens.

Der Gouverneur des für die Wahl wichtigen und umkämpften Bundesstaates Pennsylvania, Josh Shapiro, teilte mit, er werde alles tun, um Harris zu unterstützen. Ähnlich äußerte sich auch North Carolinas Gouverneur Roy Cooper. Die Gouverneurin des Swing States Michigan, Gretchen Whitmer, hatte ihre Kandidatur bereits ausgeschlossen. Sie hielt sich aber mit einer direkten Unterstützung für Harris noch zurück.

Die Unterstützung für die Vizepräsidentin machte sich unterdessen bereits finanziell bemerkbar: Die für das Sammeln von Wahlkampfspenden zuständige Gruppe Actblue meldete, dass Harris nach Ankündigung ihrer Bewerbung bis zum Sonntagabend (Ortszeit) 46,7 Millionen Dollar (rund 43 Millionen Euro) an Kleinspenden erhalten habe – der „größte Spendentag“ im diesjährigen Wahlkampf.

Im Schatten des Präsidenten

Die frühere Generalstaatsanwältin von Kalifornien und US-Senatorin war im Januar 2021 mit großen Erwartungen Vizepräsidentin geworden: Als erste Frau und erste Schwarze in dem Amt schrieb sie Geschichte, der Posten galt bereits damals als Sprungbrett für eine spätere eigene Präsidentschaftskandidatur.

Allerdings blieb Harris dann als Vizepräsidentin über weite Strecken eher blass. Dies lag teilweise am Amt selbst: Vizepräsidenten haben es in den USA meist schwer, aus dem großen Schatten des Präsidenten hervorzutreten.

Biden übergab seiner Stellvertreterin zudem manche eher undankbare und komplizierte Aufgabe, so war sie zeitweise für den Umgang mit der Migrationskrise an der Grenze zu Mexiko zuständig.

In einer vier Tage nach dem Biden-Trump-Duell veröffentlichten CNN-Umfrage schnitt Harris zwar besser gegen den voraussichtlichen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner ab als Biden, blieb aber gleichfalls hinter Donald Trump: Mit 45 Prozent lag sie zwei Punkte hinter dem Republikaner, während Biden mit 43 Prozent sechs Punkte zurückblieb.

Allerdings hätte Harris als Nachrückerin für Biden durchaus noch ausreichend Zeit, um bei der Wählerschaft Punkte zu sammeln.

(dpa/afp/red)



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