„Kalkulierte Provokation“ wird erneut verlängert: Türkei setzt umstrittene Gas-Erkundung im Mittelmeer fort
Die Türkei hat den Einsatz ihres Gaserkundungsschiffs „Oruc Reis“ in umstrittenen Seegebieten im östlichen Mittelmeer erneut verlängert. Das Forschungsschiff werde die Exploration bis zum 4. November fortsetzen, teilte die türkische Marine am späten Samstagabend in einer Nachricht über das maritime Warnsystem Navtex mit. Die EU und die USA haben die Mission der „Oruc Reis“ wiederholt als Provokation verurteilt.
Ankara hat den umstrittenen Einsatz des Forschungsschiffs bereits einmal verlängert. Die „Orus Reis“ hätte gemäß der letzten Änderung am kommenden Dienstag die umstrittenen Seegebiete vor der griechischen Küste verlassen müssen.
Die Regierung in Zypern hat seit der Entdeckung großer Gasfelder vor der Küste der Insel mit ausländischen Konzernen wie Eni aus Italien, Total aus Frankreich und ExxonMobil aus den USA Verträge zur Erforschung der Vorkommen geschlossen.
Die Türkei lehnt aber eine Ausbeutung der Gasvorkommen in der Region ab, wenn nicht die Türkische Republik Nordzypern daran beteiligt wird.
Über Warnungen von EU und USA hinweggesetzt
Mit der erneuten Ausdehnung des Einsatzes setzte sich die türkische Marine über Warnungen der EU und der Vereinigten Staaten hinweg. Washington hatte der Türkei jüngst eine „kalkulierte Provokation“ vorgeworfen und sie zum Rückzug des Schiffs aufgefordert. Griechenland warf Ankara am vergangenen Mittwoch „imperialistische Fantasien“ vor.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen in der Region gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete.
Die türkische Regierung hatte die „Oruc Reis“ erstmals am 10. August in das zwischen der Türkei und Griechenland umstrittene Gebiet entsandt, dabei wurde sie von Kriegsschiffen begleitet. Die „Oruc Reis“ hielt sich damals etwa einen Monat lang in dem Gebiet auf.
Zu ihrem Abzug im September sagte Erdogan seinerzeit, damit werde „der Diplomatie eine Chance“ gegeben. Allerdings teilte die türkische Regierung damals auch mit, dass die „Oruc Reis“ nur wegen Wartungsarbeiten abgezogen und danach in das Gebiet zurückkehren solle.
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete. Ankara und Athen haben ihre Position auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen verdeutlicht. Dies hat Sorgen in der EU verstärkt, dass der Streit zu einem militärischen Konflikt zwischen den Nato-Partnern führen könnte. (afp)
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