Kältewelle hat Europa fest im Griff – Tote in Italien, Polen, Russland, Bulgarien

Moskau feierte nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti die kältesten orthodoxen Weihnachten seit 120 Jahren. Dort zeigte das Thermometer rund minus 30 Grad an. In Sankt Petersburg entdeckte die Polizei die Leiche eines Mannes, der in der Nacht erfroren war.
Titelbild
Winter in Moskau, Russland. YURI KADOBNOV/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Januar 2017

Eine Kältewelle hat Europa weiter fest im Griff: Viele Länder meldeten am Samstag Kälterekorde, selbst auf Sizilien und in Istanbul schneite es heftig. Allein in Polen und Italien erfroren binnen zwei Tagen 17 Menschen, weitere Kältetote gab es unter anderem in Bulgarien und Russland. Moskau feierte die kältesten orthodoxen Weihnachten seit 120 Jahren. Die Kälte dürfte noch bis Sonntag anhalten.

Verantwortlich für den Kälteeinbruch ist nach Angaben von Meteorologen aus Skandinavien kommende eiskalte Polarluft. In Polen starben nach Angaben der Behörden zehn Menschen am Donnerstag und Freitag an Unterkühlung. In einigen Regionen lagen die Temperaturen bei minus 20 Grad. Die Behörden rechneten mit weiteren Opfern am Wochenende.

Italiens Regierung meldete bis Samstag sieben Kälteopfer. Die meisten von ihnen waren Obdachlose, die trotz einer Reihe von Maßnahmen für ihre Unterbringung erfroren waren. Im südlichen Apulien mussten die beiden Flughäfen wegen Schnees am Morgen den Betrieb einstellen. In den Abruzzen, wo es im August und Oktober zwei schwere Erdbeben gegeben hatte, wurden minus zehn Grad gemessen.

Moskau feierte nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti die kältesten orthodoxen Weihnachten seit 120 Jahren. Dort zeigte das Thermometer rund minus 30 Grad an. In Sankt Petersburg entdeckte die Polizei die Leiche eines Mannes, der in der Nacht erfroren war.

Heftiger Schneefall brachte den Verkehr in Istanbul teilweise zum Erliegen. An den beiden internationalen Flughäfen wurden hunderte Flüge gestrichen, die Küstenwache stoppte den Fährverkehr in der Bosporus-Meerenge, die den europäischen mit dem asiatischen Teil der türkischen Millionenmetropole verbindet. Weite Teile der Stadt lagen am Samstag unter einer bis zu 40 Zentimeter hohen Schneedecke.

Im benachbarten Bulgarien fanden Dorfbewohner erneut die Leichen zweier erfrorener Flüchtlinge. Die beiden 28 und 35 Jahre alten Iraker lagen in einem verschneiten Wald nahe des Grenzabschnitts, der nicht durch Stacheldraht abgeriegelt ist. In derselben Gegend war am Montag eine Frau aus Somalia tot aufgefunden worden.

In Griechenland war am Dienstag die Leiche eines 20-jährigen Afghanen entdeckt worden, der zuvor die türkisch-griechische Grenze überwunden hatte. Dort lagen die Temperaturen zwischen Null Grad in Athen und minus 15 Grad im Norden des Landes.

Die Balkanstaaten meldeten Temperaturen von bis zu 27 Grad Minus. Selbst in der kroatischen Hafenstadt Split lagen sie nach Angaben des Wetterdiensts bei minus sieben Grad – und waren damit so niedrig wie seit 50 Jahren nicht mehr.

In der Schweiz herrschte ebenfalls klirrende Kälte. Die Temperaturen sanken am Samstag auf minus 15 bis minus zehn Grad, in höheren Lagen sogar auf minus 25 Grad. In Frankreich gaben die Behörden vor allem für den Norden Glatteiswarnung aus. Selbst in der Pariser Region wurden bis zu elf Grad Minus gemessen.

Der Deutsche Wetterdienst warnte am Samstag vor „unwetterartiger Glatteisbildung“ in Nordrhein-Westfalen und Unwettergefahren durch Glatteis auch im Nordwesten. Er rief die Menschen auf, zu Hause zu bleiben und nach Möglichkeit Autofahrten zu vermeiden. Nachmittags und Abends sollten die Temperaturen hierzulande allmählich wieder etwas steigen und die Gefahr nachlassen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion