Kabuler Flughafenanschlag 2021: Trump verkündet Festnahme von mutmaßlichem Drahtzieher

Die Vereinigten Staaten haben den Top-Terroristen hinter dem Bombenanschlag festgenommen, bei dem während des Abzugs aus Afghanistan 2021 13 US-Soldaten getötet wurden.
Kämpfer der militant-islamistischen Taliban stehen kurz nach dem Abzug der USA in Kabul Ende August 2021 am Flughafen. (Archivfoto)
Kämpfer der militant-islamistischen Taliban stehen kurz nach dem Abzug der USA in Kabul Ende August 2021 am Flughafen. (Archivfoto)Foto: Kathy Gannon/AP/dpa
Epoch Times5. März 2025

US-Präsident Donald Trump hat die Festnahme eines mutmaßlichen Drahtziehers des verheerenden Selbstmordattentats am Flughafen von Kabul während des chaotischen US-Abzugs 2021 bekanntgegeben.

Der „für diese Gräueltat verantwortliche Top-Terrorist“ sei mit Hilfe Pakistans gefasst worden, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) vor dem Kongress in Washington. Nach Angaben des US-Justizministeriums sollte der Verdächtige mit dem Namen Mohammed Scharifullah am Mittwoch einem Gericht im Bundesstaat Virginia vorgeführt werden.

Der Mann werde sich „dem schnellen Schwert der amerikanischen Justiz“ stellen müssen, sagte Trump in seiner Kongressrede. Er dankte Pakistan für die Hilfe bei der Ergreifung „dieses Monsters“. Der pakistanische Regierungschef Shehbaz Sharif bedankte sich daraufhin seinerseits im Onlinedienst X bei Trump dafür, dass er die Rolle Pakistans im Antiterrorkampf „anerkannt und gewürdigt“ habe.

Ebenfalls Tötung von mindestens 170 Afghanen

Nach Angaben des US-Justizministeriums gehört der auch kurz als „Dschafar“ bezeichnete Festgenommene dem regionalen Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Afghanistan und Pakistan (IS-K) an. Er habe die damalige „brutale Ermordung der 13 Marineinfanteristen gesteuert“, erklärte Justizministerin Pam Bondi.

Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt im August 2021 waren neben den 13 US-Soldaten mindestens 170 Afghanen getötet worden. Die US-Staatsanwaltschaft beschuldigt Scharifullah den Angaben zufolge, einer Terrororganisation „materielle Unterstützung“ mit „tödlichen Folgen“ geleistet zu haben. Ihm droht demnach lebenslange Haft.

Zu den Umständen von Scharifullas Festnahme machten weder Trump noch das Justizministerium konkrete Angaben. Die Nachrichtenwebsite „Axios“ berichtete unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter, eine pakistanische Eliteeinheit habe Scharifullah nahe der Grenze zu Afghanistan gefasst, nachdem der US-Auslandsgeheimdienst CIA Daten zu dessen Aufenthaltsort geliefert habe.

Dem US-Justizministerium zufolge gestand Scharifullah dann während eines Verhörs durch Beamte der US-Bundespolizei FBI, bei der Vorbereitung des Flughafenanschlags geholfen zu haben. Demnach soll er die Route für den Selbstmordattentäter ausgekundschaftet haben.

Verwicklung in weitere Anschläge

Scharifullah soll laut dem US-Justizministerium seine Verwicklung in andere Anschläge gestanden haben. Für den Anschlag im März 2024 auf eine Konzerthalle in einem Moskauer Vorort, bei dem 145 Menschen getötet worden waren, habe er Instruktionen für die Handhabung von Schusswaffen weitergereicht.

Bereits im April 2023 hatte die damalige US-Regierung erklärt, dass die in Afghanistan herrschenden Taliban einen der mutmaßlichen Drahtzieher des Flughafenanschlags getötet hätten. Auch dieser Mann gehörte demnach der Gruppierung IS-K an, die mit den Taliban verfeindet ist und in den vergangenen Jahren eine Serie schwerer Anschläge in Afghanistan verübte.

Die radikalislamischen Taliban hatten im August 2021 inmitten des hektischen Truppenabzugs der USA und ihrer Verbündeten aus Afghanistan die Macht in dem Land wieder an sich gerissen.

Inmitten des Abzugs wurde der Anschlag am Flughafen verübt. Zum Zeitpunkt des Anschlags versuchten dort Tausende Menschen, an Bord eines der Flugzeuge zu kommen, mit denen die USA und andere westliche Staaten ihre Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan in Sicherheit brachten. (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion