Justizminister Ziobro: „Polen kann und sollte nicht einen einzigen Zloty zahlen“

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Flaggen von Polen und der Europäischen Union vor dem Präsidentenpalast in Warschau. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times28. Oktober 2021

Polens Justizminister Zbigniew Ziobro lehnt die Zahlung des von der EU-Justiz verhängten Zwangsgeldes strikt ab. „Polen kann und sollte nicht auch nur einen einzigen Zloty zahlen“, sagte der Minister am Donnerstag vor Journalisten.

Sein Land dürfe sich zudem „nicht der Gesetzlosigkeit unterwerfen“. Weder dürfe im Fall des Braunkohleabbaus im Tagebau Turow noch im Streit um den Umbau des polnischen Justizwesens das Zwangsgeld gezahlt werden, sagte der Justizminister.

Am Mittwoch hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) Warschau angewiesen, der EU-Kommission täglich eine Million Euro Zwangsgeld zu zahlen, da Polen die EuGH-Entscheidung zur Disziplinarkammer für Richter nicht umgesetzt hat.

Im September war Polen überdies zu täglichen Zahlungen von einer halben Million Euro verurteilt worden, weil es entgegen einer einstweiligen Anordnung den Braunkohleabbau in Turow an der Grenze zu Tschechien nicht stoppte.

Die EU-Kommission und Polen streiten seit langem über die Einhaltung der für EU-Staaten verbindlichen rechtsstaatlichen Grundsätze. Polen wird deren Missachtung vorgeworfen, seit die nationalkonservative Regierung den Umbau des polnischen Justizwesens in die Wege leitete.

Der Streit eskalierte weiter, als das polnische Verfassungsgericht Anfang Oktober entschied, dass EU-Recht keinen Vorrang gegenüber nationalem Recht habe.

In der EU werden vielfach Forderungen erhoben, die Milliarden-Zahlungen an Polen im Zuge des Corona-Hilfsfonds zur Wiederankurbelung der Wirtschaft zurückzuhalten. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki nennt dies „Erpressung“ und spricht davon, dass seiner Regierung „die Pistole auf die Brust“ gesetzt werde. (afp/dl)



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