Jung, männlich und ungebildet: Ärzte verlassen Hotspot nach Gewalt auf Chios
Die Hilfsorganisation Ärzte der Welt zieht sich nach neuen Zusammenstößen aus dem Auffanglager der griechischen Insel Chios zurück. Das kündigte die Organisation heute an. In der Nacht waren zwei Männer bei heftigen Auseinandersetzungen zwischen Syrern und Afghanen durch Messerstiche verletzt worden, berichteten lokale Medien. Insassen zerstörten demnach auch das Zelt für medizinische Versorgung samt Inventar im Wert von 30.000 Euro.
Das Lager habe am Morgen danach einem Schlachtfeld geglichen. “Schreckensnacht im Hotspot”, war der Titel von “politschios”. Um die Tumulte aufzulösen, setzte die Polizei Blendgranaten ein.
Bereitschaftspolizei aus Athen war vor Ort, da es in letzter Zeit fast täglich zu Auseinandersetzungen gekommen war. Derzeit befinden sich 1.500 Menschen im Lager. Die meisten von ihnen sind nach dem Inkrafttreten des Flüchtlingspakts auf Chios gelandet. Am kommenden Montag sollen die meisten von ihnen zurück in die Türkei gebracht werden.
Mehr als zwei Drittel der Migranten und Flüchtlinge in Griechenland haben Deutschland als Ziel. 72 Prozent davon sind jünger als 35 Jahre, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kappa Research für den Verband der griechischen Regionalverwaltungen ermittelte. Dem Ausbildungsstand nach haben gut 61 Prozent der Befragten eine eher geringe Schulbildung von maximal neun Jahren.
83 Prozent seien sunnitische Muslime. 74 Prozent gaben an, sie stammten aus Syrien. 70 Prozent seien geflohen, aus Angst um ihr Leben und das ihrer Familie. Sekundäre Gründe für ihre Flucht seien, Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat, Lebensmittelknappheit und eine zerstörte Infrastruktur.
Für diese Umfrage wurden 637 Migranten repräsentativ im Großraum Athen am 15. und 16. März in persönlichen Interviews befragt. (dk)
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