Juncker vermeidet Englisch in Parlamentsansprache
In einer Aussprache des Europaparlaments zum Brexit-Votum hat EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker anders als sonst kein Englisch gesprochen. In der Regel hält Juncker zumindest einen Teil seiner Parlamentsansprachen auch in dieser EU-Amtssprache.
Bei der heutigen Parlamentssondersitzung in Brüssel sprach er jedoch lediglich Deutsch und Französisch.
Nur an den rechtspopulistischen Brexit-Wortführer Nigel Farage wandte er sich einmal in der Sprache des Vereinigten Königreichs: „Ich bin überrascht, dass Sie hier sind. Sie haben für den Austritt gekämpft, die Bürger haben dafür gestimmt“, sagte Juncker. „Warum sind Sie hier?“
Nach dem Brexit-Votum fordert das EU-Parlament schnelle Verhandlungen über einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Die Abgeordneten verabschiedeten in Brüssel bei einer Sondersitzung eine entsprechende Resolution.
„Wir erwarten zügige Verhandlungen“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, vor der Abstimmung im Plenum. „Für beide Seiten ist eine lange Phase der Unsicherheit Gift.“
Die vier großen Fraktionen im Parlament – EVP, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne – hatten den Antrag gemeinsam gestellt. Bei der Debatte warb auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker für schnelle Klarheit. (dpa)
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