Juncker: Keine Brexit-Verhandlungen – Briten müssen zuerst Schulden an EU zurückzahlen

Die Briten müssen ihre Schulden an die EU zurückzahlen, erst dann könnten die Brexit-Gespräche beginnen, meinte Jean-Claude Juncker. "Wenn Sie in einer Bar sitzen und 28 Bier bestellen und dann plötzlich einige Ihrer Kollegen gehen und nicht zahlen, dann ist das nicht zulässig, sie müssen zahlen", meinte er.
Epoch Times13. Oktober 2017

Großbritannien muss seine Schulden an die Europäische Union zurückzahlen – erst dann könnten die Brexit-Gespräche beginnen, meinte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in einer Rede am Freitag vor Studenten der Luxemburger Universität.

Dafür gab er das folgende Beispiel: „Wenn Sie in einer Bar sitzen und 28 Bier bestellen und dann plötzlich einige Ihrer Kollegen gehen und nicht zahlen, dann ist das nicht zulässig, sie müssen zahlen. Sie müssen zahlen. Nicht auf eine unmögliche Weise, ich bin nicht in Rachestimmung. Ich hasse die Briten nicht. Die Europäer müssen dankbar sein für so vieles, was Großbritannien nach Europa gebracht hat, während des Krieges, nach dem Krieg, vor dem Krieg, überall und zu jeder Zeit. Aber jetzt müssen sie zahlen“, so Juncker.

Außerdem werde der Verhandlungsprozess sowieso länger dauern als ursprünglich erwartet, da die Briten jeden Tag immer neue Probleme entdeckten.

Juncker: Verhandlungen über „Recht der Bürger“ sind „Unsinn“

Juncker bezeichnete die Verhandlungen über das „Recht der Bürger“ – EU-Bürger und Briten –, nach dem Brexit weiterhin in Großbritannien bzw. EU-Staaten zu bleiben, als „Unsinn“.

„Warum sagen wir nicht einfach, mit gesundem Menschenverstand, […] dass alles genauso bleibt wie bisher? Die europäischen Ausländer, wie sie in London genannt werden, sie sind dort auf der Insel und sehr viele britische Freunde sind hier, deshalb: Lasst sie dort, lasst sie hier. Warum diskutieren wir über einen solchen Unsinn?“

Englisch verliert in EU an Einfluss

Weiter scherzte Juncker über die Reaktionen der Briten und Franzosen auf seine Rede vom Mai in Florenz, in der er bemerkte, dass Englisch in Europa an Einfluss verliere und er weiter auf Französische reden werde.

Brexit hat einige Fragen über den zukünftigen Status der englischen Sprache innerhalb der EU aufgeworfen, da Großbritannien, sobald es aus der EU austritt, nicht mehr die Amtssprache eines Mitgliedslandes für EU-Zwecke sein wird.

In Irland und Malta ist es zwar eine Muttersprache, aber die Länder können nur eine Sprache für den EU-Gebrauch nominieren, und sie haben sich für Gälisch bzw. Maltesisch entschieden.

Die EU erkennt 24 Amtssprachen an und drei – Englisch, Französisch und Deutsch – gelten als Arbeitssprachen. (reuters/as)



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