Jüdische Organisationen entsetzt über Erfolg der AfD

Zentralratspräsident Josef Schuster forderte die anderen Parteien auf, den Wählern künftig zu verdeutlichen, "dass die AfD keine Alternative ist". Die Partei müsse wieder unter der Fünfprozenthürde landen.
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Der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder.Foto: Dave Kotinsky/Getty Images for RSL Management Corp
Epoch Times24. September 2017

Jüdische Organisationen haben entsetzt auf den Einzug der AfD in den Bundestag reagiert. Im Parlament sei nun eine Partei vertreten, „die rechtsextremes Gedankengut in ihren Reihen duldet und gegen Minderheiten in unserem Land hetzt“, erklärte am Sonntag der Zentralrat der Juden in Deutschland. Der Jüdische Weltkongress nannte das starke Ergebnis der AfD „abscheulich“.

Die AfD erzielte laut den Hochrechnungen rund 13 Prozent und wird damit als drittstärkste Kraft in den Bundestag einziehen. Zentralratspräsident Josef Schuster forderte die anderen Parteien auf, den Wählern künftig zu verdeutlichen, „dass die AfD keine Alternative ist“. Die Partei müsse wieder unter der Fünfprozenthürde landen.

Er erwarte von den „demokratischen Kräften, dass sie das wahre Gesicht der AfD enthüllen und die leeren, populistischen Versprechen der Partei entlarven“, erklärte Schuster.

Der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, bezeichnete die AfD als „schändliche reaktionäre Bewegung, die an das Schlimmste an Deutschlands Vergangenheit erinnert und verboten werden sollte“. Er nannte es in einer in New York veröffentlichten Erklärung „abscheulich“, dass diese Partei künftig ihre „niederträchtige Agenda“ innerhalb des deutschen Parlaments verbreiten könne.

Lauder gratulierte zugleich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu ihrem Wahlsieg und bezeichnete sie als „wahre Freundin Israels und des jüdischen Volkes“. In ihrer bisherigen zwölfjährigen Amtszeit habe die Kanzlerin „aufrichtig und unnachgiebig“ den Antisemitismus bekämpft. Er lobte unter anderem die neue gesetzliche Regelung, wonach Internetkonzerne wie Facebook oder Twitter Falschmeldungen und Hetze innerhalb von 24 Stunden aus ihren Netzwerken löschen müssen.  (afp)



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