Vergleich: JPMorgan Chase zahlt Epstein-Opfern 290 Millionen Dollar

Die US-Großbank JPMorgan Chase hat sich zur Zahlung von 290 Millionen US-Dollar an Opfer des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein bereit erklärt. Durch den Vergleich soll ein Zivilprozess abgewendet werden.
Titelbild
Jeffrey Epstein.Foto: US-Justizministerium
Epoch Times12. Juni 2023

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Der Anwalt der Klägerinnen, David Boies, gab die Summe eines angestrebten Vergleichs zwischen der Bank, deren Kunde Epstein lange Zeit war, und betroffenen Frauen am Montag bekannt. Beide Seiten hatten zuvor eine „Grundsatzvereinbarung“ für eine außergerichtliche Einigung verkündet, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

JPMorgan Chase und die Anwälte der Klägerinnen erklärten, der Vergleich sei „im besten Interesse aller Beteiligten“, insbesondere der Epstein-Opfer. Die Vereinbarung muss noch durch ein Gericht abgesegnet werden. Dadurch wäre ein drohender Zivilprozess gegen das Geldinstitut vom Tisch.

Die Frauen waren mit einer Sammelklage gegen JPMorgan Chase vorgegangen. Sie werfen der Großbank vor, weiter mit Epstein zusammengearbeitet zu haben, obwohl sie von dessen Taten wusste oder hätte wissen müssen.

JPMorgan Chase habe die kriminellen Aktivitäten des umstrittenen Investors dadurch mit ermöglicht. Das Finanzinstitut hatte die seit 1998 laufende Zusammenarbeit mit Epstein erst 2013 beendet und damit Jahre nach einer Verurteilung des Investors wegen Sexualverbrechen.

Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Multimillionär wurde bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilt, musste im Zuge einer umstrittenen Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft aber nur 13 Monate in Haft verbringen.

Im August 2019 wurde er nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden. Nach Angaben der Behörden nahm der 66-Jährige sich das Leben. Der schwerreiche Investor hatte über Jahre mit bekannten Größen aus Politik und Gesellschaft wie den früheren Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump und Microsoft-Gründer Bill Gates verkehrt. In den Fall Epstein ist auch der britische Prinz Andrew verstrickt.

Auch JPMorgan Chase geriet in den Strudel der Affäre. Nicht nur Epstein-Opfer haben die Bank verklagt, sondern auch die Amerikanischen Jungferninseln, wo Epstein eine Insel besaß. Die Bank wiederum hat ihren früheren Spitzenmanager Jes Staley verklagt. Sie macht ihn für die fortgesetzte Zusammenarbeit mit Epstein verantwortlich. Diese beiden Verfahren sind nach wie vor anhängig.

Im Zuge der Epstein-Affäre ist die Deutsche Bank, die ebenfalls Geschäfte mit dem Investor gemacht hatte, laut Medienberichten von Mitte Mai zur Zahlung von 75 Millionen US-Dollar (knapp 70 Millionen Euro) an betroffene Frauen bereit. (afp)



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