Johnson: Kein Brexit-Abkommen mit EU wäre „vollkommen okay“
Der britische Außenminister Boris Johnson gibt sich gelassen, was die anstehenden Austrittsverhandlungen seiner Regierung mit der EU angeht.
In einem Interview des britischen Fernsehsenders ITV sagte er am Sonntag, es wäre für Großbritannien „vollkommen okay“, nach Ende der zweijährigen Austrittsverhandlungen mit der EU kein Abkommen über die künftigen Beziehungen zu erzielen. Dazu werde es aber nicht kommen, fügte er hinzu. „Unsere Freunde und Partner in der EU wollen verzweifelt, dass diese Sache funktioniert.“
Zuvor hatte ein Ausschuss im britischen Parlament die Regierung heftig kritisiert. In einem Bericht, der am Sonntag vorgelegt wurde, hieß es, es sei eine realistische Aussicht, dass die Verhandlungen mit der EU scheitern. Die Regierung mache sich einer Pflichtverletzung schuldig, wenn sie dafür keine Vorkehrungen treffe.
Premierministerin May hatte wiederholt angekündigt, ihre Regierung werde den Verhandlungstisch ohne Ergebnis verlassen, sollte die EU kein entsprechendes Angebot machen. Die Folge wäre eine Wiedereinführung von Zöllen und anderen Handelsschranken. Wirtschaftsverbände warnten vor drastischen Folgen.
Mit einem Beginn der Austrittsverhandlungen wird innerhalb von Wochen gerechnet. Heute berät das britische Parlament erneut über das Brexit-Gesetz. Britische Medien gehen davon aus, dass es noch am Abend verabschiedet wird. In diesem Fall könnte May bereits am Dienstag den EU-Austritt Großbritanniens offiziell verkünden. (dpa)
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