Joe Biden spricht über die Bedingung für einen Rückzug

Der US-Präsident erklärte, das Land sei so „gespalten“, dass er sich nicht aus dem Rennen zurückziehen könne. Mittlerweile wurde Biden positiv auf Corona getestet und hat seinen Wahlkampf unterbrochen. Führende Demokraten erhöhen den Druck auf den Präsidenten.
US President Joe Biden speaks during an economic summit at the College of Southern Nevada in Las Vegas, Nevada, on July 16, 2024. (Photo by Kent Nishimura / AFP) (Photo by KENT NISHIMURA/AFP via Getty Images)
US-Präsident Joe Biden spricht am College of Southern Nevada in Las Vegas, Nevada, am 16. Juli 2024.Foto: Kent Nishimura/AFP
Von 18. Juli 2024

An dieser Stelle wird ein Podcast von Podcaster angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um den Podcast anzuhören.

US-Präsident Joe Biden hat in einem am Mittwoch, 17. Juli, ausgestrahlten Interview seine Absicht bekräftigt, im Rennen um die Präsidentschaft zu bleiben. Sollte er zurücktreten, dann nur aus gesundheitlichen Gründen.

„Wenn Ärzte zu mir kämen und sagten: ‚Sie haben dieses oder jenes Problem‘“, antwortete Präsident Biden auf die Frage, ob es etwas gäbe, das seine Meinung ändern könnte.

Bidens Interview mit Ed Gordon von „BET News“ wurde am 16. Juli in Las Vegas aufgezeichnet.

„Ich habe bei dem Fernsehduell einen großen Fehler gemacht“, sagte der Präsident und räumte ein, dass es insbesondere nach seiner ersten Debatte mit dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump am 27. Juni Bedenken über sein Alter und seine geistige Fitness gegeben habe.

Positiver Corona-Test

Am Tag nach dem aufgezeichneten Interview vom 16. Juli wurde Präsident Biden positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Am 17. Juli gab sein Stab bekannt, dass der Präsident alle weiteren Veranstaltungen in Las Vegas absagen und nach Hause zurückkehren werde, um sich in Rehoboth Beach, Delaware, zu isolieren.

„Ich wurde heute Nachmittag positiv auf COVID-19 getestet, aber ich fühle mich gut und danke allen für die guten Wünsche“, sagte Biden am 17. Juli auf der Social-Media-Plattform X.

Druck nimmt zu

Der Präsident befindet sich derzeit in einer schwierigen politischen Lage, da einige Abgeordnete und andere prominente Demokraten ihn nach seinem Auftritt im Fernsehduell auffordern, seine Kandidatur zu überdenken.

Am 17. Juli forderte der Kongressabgeordnete Adam Schiff, der als Favorit für die Senatswahlen in Kalifornien im November gilt, Biden auf, sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückzuziehen.

Schiff sagte der „Los Angeles Times“ in einer Erklärung, er habe nun „ernsthafte Zweifel“ an den Chancen des demokratischen Kandidaten, Trump im November zu schlagen.

Auch wenn die Entscheidung über einen Rückzug letztlich beim Präsidenten liege, glaube er, dass es „Zeit für ihn ist, die Fackel weiterzureichen“.

Medienberichten zufolge haben auch andere führende Demokraten, darunter der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, und der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, Präsident Biden aufgefordert, sich aus dem Rennen zurückzuziehen.

Als Reaktion auf diese Berichte erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, am 17. Juli:

„Der Präsident hat beiden Parteiführern gesagt, dass er der Kandidat der Partei sei, dass er beabsichtige zu gewinnen und dass er sich darauf freue, mit beiden zusammenzuarbeiten, um sein 100-Tage-Programm zur Unterstützung von Familien zu verabschieden.“

„Übergangskandidat“

In dem Interview mit „BET News“ räumte Biden ein, dass er sich einmal als „Übergangskandidat“ für das Präsidentenamt bezeichnet habe. Er betonte jedoch, dass das Land jetzt so „gespalten“ sei, dass er sich nicht aus dem Rennen zurückziehen könne.

„Sie erinnern sich vielleicht, Ed, dass ich gesagt habe, ich würde ein Übergangskandidat sein, und ich dachte, ich könnte die Sache hinter mir lassen und sie jemand anderem überlassen“, sagte der Präsident zu Gordon. „Aber ich habe nicht erwartet, dass die Dinge so gespalten sein würden. Und zugegebenermaßen glaube ich, dass das Einzige, was das Alter mit sich bringt, ein wenig Weisheit ist.“

Wie er in seinen jüngsten Reden erklärte, sieht der Präsident noch viel Arbeit vor sich.

„Ich denke, ich habe bewiesen, dass ich weiß, wie man Dinge für das Land hinbekommt“, sagte er.

„Es gibt noch mehr zu tun, und ich zögere, aufzugeben.“

Im Jahr 2020 bezeichnete sich der damalige Kandidat Biden als „Brücke“ für künftige Führungspersönlichkeiten der Demokraten.

„Ich sehe mich als Brücke, nicht als etwas anderes“, sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung im März 2020. „Es gibt eine ganze Generation von Führungspersönlichkeiten, die mir nachfolgen. Sie sind die Zukunft dieses Landes.“

Im Interview mit „BET News“ antwortete er auf die Frage, ob er bereit sei, die Fackel eines Tages „übergangsweise“ an Vizepräsidentin Kamala Harris weiterzugeben: „Nur wenn man mir sagen würde, dass es eine Krankheit gäbe, aber das ist nicht der Fall.“

„Ich bin nur drei Jahre älter als Trump“, fügte er hinzu.

Virtuelle Nominierung

Das Demokratische Nationalkomitee hat diese Woche bekannt gegeben, dass es vor dem Parteitag am 19. August eine virtuelle Abstimmung über die Nominierung Bidens plant.

Die Abstimmung wird jedoch nicht vor dem 1. August stattfinden.

Angesichts wachsender Bedenken forderte der kalifornische Abgeordnete Ro Khanna die Demokraten in einem Beitrag in den sozialen Medien am 17. Juli auf, die Kritik an Biden einzustellen.

„Liebe Demokraten im Repräsentantenhaus, können wir uns in diesem Moment vereinen, etwas Anstand zeigen und @POTUS einfach eine schnelle und vollständige Genesung wünschen?“, schrieb er auf X, nachdem der Präsident positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden war.

„Bitte nutzen Sie diesen Moment nicht, um Ihre eigene politische Agenda voranzutreiben, indem Sie weitere private oder öffentliche Angriffe gegen Biden starten.“

Während des „BET-News“-Interviews äußerte sich Präsident Biden auch zur Wahl von J.D. Vance als Vizepräsidentschaftskandidat durch Trump.

„Das sagt mir, dass er entschieden hat, dass die republikanische MAGA-Politik [Make-America-Great Again-Politik] die Zukunft der Republikanischen Partei sein wird“, sagte der Präsident.

„J.D. ist ein großartiger Kerl, ein hart arbeitender Senator, aber ein wirklich, wirklich konservativer amerikanischer Republikaner.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Biden Says He Would Quit Presidential Race Only for Health Reasons“. (deutsche Bearbeitung cw)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion