Javier Milei feiert ersten Haushaltsüberschuss seit 2010
Argentiniens Präsident Javier Milei hat den ersten Haushaltsüberschuss seines Landes seit 2010 gefeiert. „Die Versprechen wurden eingehalten“, schrieb Milei im Onlinedienst Instagram.
„Das ‚Nulldefizit‘ ist eine Realität. Es lebe die Freiheit, verdammt noch mal“, erklärte der „Anarcho-Kapitalist“, nachdem Wirtschaftsminister Louis Caputo am Freitag für 2024 Mehreinnahmen in Höhe von 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vermeldet hatte.
Für 2025 hat seine Regierung eine Erholung der Wirtschaft mit einem BIP-Wachstum von fünf Prozent vorhergesagt.
Staat muss mit viel weniger Geld auskommen
Milei hatte bei seinem Amtsantritt im Dezember 2023 eine „Schocktherapie“ für Argentinien angekündigt, die vor allem massive Einschnitte bei den Staatsausgaben umfasst.
Die Inflation sank dadurch von über 250 auf 117,8 Prozent, Argentinien geriet in eine Rezession. Fünf Millionen Menschen fielen in der ersten Hälfte von 2024 zusätzlich unter die Armutsgrenze.
Der 54-jährige Wirtschaftswissenschaftler spricht von kurzfristig schmerzhaften Maßnahmen, die Argentinien auf lange Sicht zu neuer Blüte verhelfen würden.
Milei kommt zur Amtseinführung von Trump
Das südamerikanische Land steckt zugleich in schwierigen Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein neues Unterstützungsprogramm.
Das aktuelle Hilfspaket im Umfang von 44 Milliarden Dollar (42,2 Milliarden Euro) war am 31. Dezember abgelaufen. Vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, an der Milei teilnimmt, trifft er sich am Sonntag in Washington mit IWF-Chefin Kristalina Georgieva.
Präsident: „Kein Platz für Sozialismus“
Milei geht seit Beginn seiner Präsidentschaft gegen staatliche Eingriffe in die Wirtschaft vor. „Es gibt keinen Platz für Sozialismus“, sagte der studierte Wirtschaftswissenschaftler 2024 bei einem Treffen der Konservativen in Washington.
Viel beachtet war auch seine Rede vor dem WEF in Davos. Mileis ökonomische Lehrstunde war mit Warnungen vor dem Kollektivismus in jedweder Form verbunden: „Der Westen ist in Gefahr – durch sozialistische Unterwanderung von innen“ warnte er.
Das Ideal „dem Nächsten helfen zu wollen“ führe zum Experimentieren mit verschiedenen Versionen des Kollektivismus, die „nicht die Lösung, sondern das Problem sind“, sagte der libertäre Präsident.
Argentinien steckt seit Jahrzehnten in einer schweren Wirtschaftskrise. Das einst reiche Land wurde von sozialistischen Ideen ruiniert. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht.
Das Land wurde früher als „Silberland“ bezeichnet, was sich direkt im Landesnamen widerspiegelt. Der Name Argentinien leitet sich vom lateinischen Wort „argentum“ ab, was Silber bedeutet. (afp/red)
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