Japan will radioaktives Material aus Fukushima-Reaktor holen

Japan ist einen Schritt weiter, um das radioaktive Material aus dem zerstörten Kernkraftwerk in Fukushima zu entfernen. Eine Sonde soll Proben entnehmen.
Das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi.
Das havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi.Foto: -/kyodo/dpa
Epoch Times19. August 2024

Der Betreiber des zerstörten Kernkraftwerks Fukushima in Japan plant, probeweise eine kleine Menge radioaktives Material aus einem der Reaktoren zu holen. Eine ferngesteuerte Sonde soll eine Probe nehmen, die Hinweise auf das Innere der zerstörten Reaktoren geben könnte, wie der Betreiber Tepco am Montag mitteilte.

Dort werden rund 880 Tonnen hoch radioaktive Materialien vermutet, die für eine endgültige Stilllegung des Kraftwerks entfernt werden sollen.

Besondere Roboter notwendig

„Wir werden vorsichtig vorgehen und der Sicherheit höchste Priorität einräumen“, sagte ein Tepco-Sprecher am Montag vor Journalisten. Die radioaktive Strahlung ist so hoch, dass nur eigens entwickelte Roboter im zerstörten Kraftwerk funktionsfähig sind.

Die nun eingesetzte Sonde braucht nach Angaben des Betreibers rund eine Woche, um das radioaktive Material zu erreichen und soll im nächsten Monat mit einer Probe wieder auftauchen.

Schlimmstes Atomunglück seit Tschernobyl

Im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi war im März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis das Kühlsystem ausgefallen, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986.

Treibstoff und andere Materialien verschmolzen dabei zu hoch radioaktiven Trümmerteilen – sie zu entfernen, gilt als der schwierigste Schritt hin zur endgültigen Stilllegung des Kraftwerks.

Seit August 2023 leitet Tepco zudem einen Teil des ehemaligen Kühlwassers aus dem Atomkraftwerk ins Meer. Dafür wird es in mehreren Schritten aufbereitet, gefiltert und verdünnt. Weil die Speicherkapazitäten für das radioaktive Wasser in der Anlage nicht ausreichen, sollen über Jahrzehnte insgesamt mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter ins Meer geleitet werden. (afp)



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