IWF-Chefin bietet Europäern Kompromiss bei Griechenland-Rettung an
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat den Europäern im Streit um Griechenlands Schulden einen Kompromiss angeboten.
„Wenn die Gläubiger noch nicht so weit sind, dass sie unsere Annahmen respektieren und akzeptieren, wenn sie dafür mehr Zeit benötigen, können wir das zur Kenntnis nehmen und ihnen etwas mehr Zeit geben“, sagte Lagarde dem „Handelsblatt“.
„Es kann also ein Programm geben, bei dem die Auszahlung erst dann geschieht, wenn die Schuldenmaßnahmen von den Gläubigern klar umrissen worden sind“, sagte die IWF-Chefin.
Schäuble lehnt Schuldenerleichterungen ab
Ein solches Vorgehen würde auch Finanzminister Wolfgang Schäuble(CDU) helfen. Er besteht auf einer Teilnahme des IWF bei der Griechenland-Rettung, lehnt aber die vom Währungsfonds geforderten Schuldenerleichterungen ab.
Sollte es zu dem von Lagarde skizzierten Kompromiss kommen, könnten die Euro-Finanzminister bei ihrem kommenden Treffen am 15. Juni die nächste Hilfstranche des Rettungsfonds ESM freigeben.
„Es ist eine Möglichkeit für eine Einigung“, sagte Lagarde. Die IWF-Chefin betonte allerdings, dass sie weiterhin eine zügige Einigung auf Schuldenerleichterungen als „Idealfall“ ansehe.
Lagarde verteidigte zugleich die Prognosen des Währungsfonds gegen Kritik der Europäer. „Wir berechnen die Schuldentragfähigkeit auf der Basis dessen, was realistisch für die griechische Wirtschaft ist“, betonte sie. Schäuble hatte die Prognosen des IWF zuletzt als zu pessimistisch kritisiert. (dts)
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