Italiens Verteidigungsministerin gibt Frankreich Mitschuld an Chaos in Libyen
Italiens Verteidigungsministerin Elisabetta Trenta hat Frankreich eine Mitschuld am Chaos in Libyen gegeben.
„Meiner Meinung nach hat Frankreich eine Verantwortung“, erklärte Trenta am Montag mit Blick auf den internationalen Militäreinsatz gegen Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011, an dem Frankreich maßgeblich beteiligt gewesen war.
Libyen befinde sich „unbestreitbar“ in der derzeitigen Lage, „weil 2011 jemand seine eigenen Interessen über die Interessen der libyschen Bevölkerung und Europas gestellt hat“.
Trenta fügte in der Erklärung auf ihrer Facebook-Seite hinzu: „Meiner Meinung nach ist Frankreich teilweise daran schuld.“ Zuvor hatte bereits der italienische Parlamentspräsident Roberto Fico die Lage in Libyen als „schwerwiegendes Problem“ bezeichnet, „das Frankreich uns hinterlassen hat“.
Seit Gaddafis Sturz und Tod im Herbst 2011 herrscht in Libyen Chaos. Bewaffnete Milizen haben die Kontrolle über weite Teile des nordafrikanischen Landes übernommen.
Die Übergangsregierung in der Hauptstadt Tripolis verfügt nur über begrenzten Einfluss. In den vergangenen Tagen war es in südlichen Vororten von Triplois zu heftigen Gefechten zwischen rivalisierenden Milizen gekommen.
Die italienische Regierung hatte am Montag Medienberichte dementiert, denen zufolge sie die Entsendung von Spezialeinheiten nach Libyen erwägt. Trenta schloss ein solches Eingreifen aus und forderte ein „gemeinsames“ Vorgehen zur Beilegung der Konflikte in Libyen.
Frankreich hatte 2011 zusammen mit weiteren westlichen und arabischen Ländern in Libyen Luftangriffe geflogen, um im Zuge des sogenannten arabischen Frühlings den regierenden Gaddafi zu stürzen. Die internationale Militärintervention führte schließlich zum Sieg der Rebellen und zum Sturz und Tod Gaddafis. (afp/so)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion