Italiens Finanzpolizei beschlagnahmt Migranten-Schiff „Mare Jonio“
Nach der Bergung von rund 50 Bootsflüchtlingen durch die „Mare Jonio“ haben Beamte der italienischen Polizei die Kontrolle über das italienische Schiff übernommen.
„Die Finanzpolizei beschlagnahmt gerade das Schiff ‚Mare Jonio‘, darum eskortiert sie es derzeit in den Hafen von Lampedusa“, erklärte das italienische Innenministerium am Dienstagabend. In den kommenden Stunden könne die Besatzung befragt werden.
Die Regierung in Rom hatte dem Schiff die Einfahrt in einen italienischen Hafen untersagt. Die „Mare Jonio“ hatte am Montag vor der libyschen Küste etwa 50 Flüchtlinge und Migranten eingesammelt, während die libysche Küstenwache präsent war.
Nach Angaben des NGO-Bündnisses Mediterranea war das Schlauchboot mit den Migranten an Bord rund 40 Seemeilen vor Libyen in „Seenot“ geraten und gesunken. Die Organisation bat Italien vergeblich darum, einen Hafen zum Anlegen zu nennen.
Italiens Innenminister Matteo Salvini ist zugleich Chef der Lega und stellvertretender Ministerpräsident. Er vertritt einen harten Kurs in der Einwanderungspolitik und will die Aufnahme von illegalen Migranten, die von den NGOs meistens direkt an den Küsten ihrer Heimatländer abgeholt werden, drastisch begrenzen. Dies führte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Konflikten mit den Nichtregierungsorganisationen die die Migranten nach Europa schiffen. (afp/so)
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