Italien und Malta verweigerten Aufnahme: 600 Flüchtlinge und Migranten von der „Aquarius“ auf dem Weg nach Spanien
Die mehr als 600 Flüchtlinge und Migranten auf dem Hilfsschiff „Aquarius“ sind nach tagelanger Ungewissheit auf dem Weg nach Spanien: Die „Aquarius“ sowie zwei italienische Schiffe starteten am Dienstagabend in Richtung Valencia, wie die Organisation SOS Méditerranée über den Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Die Reise dauere mindestens vier Tage, hieß es.
Die 629 Zuwanderer hatten seit dem Wochenende auf der „Aquarius“ im Mittelmeer ausgeharrt. Spanien erklärte sich am Montag zur Aufnahme der Menschen bereit, nachdem Italien und Malta sich geweigert hatten.
Italiens neuer Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei hatte gesagt, er wolle „dem Schleusertum ein Ende“ bereiten. Das Vorgehen richte sich aber nur gegen ausländische Hilfsorganisationen.
Ihnen hatte auch schon die Vorgängerregierung vorgeworfen, Schleppern durch die Aufnahme von Flüchtlingen vor Libyen das Geschäft zu erleichtern. Die „Aquarius“ war von den Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen gechartert worden.
Über das Schiff entbrannte der Streit zwischen den Mitgliedstaaten gut zwei Wochen vor den Gipfelberatungen der EU zur Asylpolitik wieder voll. Die Migranten waren bei verschiedenen Rettungsaktionen aufgenommen worden. Der Hilfsorganisation SOS Méditerranée zufolge sind auch 123 unbegleitete Minderjährige, elf kleine Kinder sowie sieben schwangere Frauen an Bord. (afp)
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